Manfort ist „la catastrophe“Bei Sitzung der Karnevalsfreunde verschmilzt Paris mit Leverkusen

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Verkleidete Menschen sitzen an einem Tisch.

„Mir trecke sportlich jeck, met Rudwing un Baguette“ war das Motto der Sitzung der Karnevalsfreunde Manfort.

Die Karnevalsfreunde Manfort hatten ihrer großen Sitzung ein französisches Motto verpasst.

„Die jecken Spiele von Manfort sind eröffnet“, verkündet Virgilio Perez Guembe stolz. Der Sitzungspräsident eröffnet am Donnerstagabend die große Karnevalssitzung der Karnevalsfreunde Manfort, indem er das olympische Feuer, als das sich ein Elferratsmitglied verkleidet hatte, entzündet. Asterix, Obelix, Karl Lagerfeld, Napoleon und „Karl der Gaul“ – der gesamte Elferrat ist passend zum Frankreich-Motto „Mir trecke sportlich jeck, met Rudwing un Baguette“gekleidet. Der Literat der Gesellschaft, Christopher Klassen, zeigt sich als Architekt eines mitreißenden Programms, das die Jecken in eine ausgelassene Karnevalsatmosphäre entführt.

Guembe selbst mimt einen Tour-de-France-Sieger und sorgt mit humorvollen Anekdoten über die Fahrradwege in Manfort für herzhaftes Gelächter. „Wissen Sie, warum ich gewonnen habe“, fragt er den anwesenden Oberbürgermeister Uwe Richrath, „weil ich der einzige bin, der angekommen ist.“ Die Fahrradwege in Manfort seien „la catastrophe“ – der Saal bricht in Gelächter aus. „Die Tour de Manfort ist nicht mal Mountainbike-tauglich“, scherzt er weiter.

Rund 700 Leute waren zur Sitzung gekommen.

Rund 700 Leute waren zur Sitzung gekommen.

Klassen, verantwortlich für das Programm, hatte tief in die kreative Trickkiste gegriffen, und das zu einem Preis von 39 Euro pro Ticket. Den Auftakt der „Jecken Olympiade“ bildet ein energiegeladener Auftritt der Ehrengarde der Stadt Köln. Der Kommandant der Ehrengarde betont: „Wir wollen euch Freude in den Alltag bringen.“ Ein Applaus-Raketenstart führt die Jecken durch eine Zeitreise des Kölner Karnevals, begleitet von alten und neuen Karnevalsliedern.

Leverkusen: Über 700 Karnevalsfreunde feiern mit

Trotz der aktuellen Herausforderungen haben sich über 700 Karnevalsfreunde eingefunden, um gemeinsam zu feiern. Klassen erklärt: „Obwohl es zurzeit immer noch schwierig ist, solche Sääle zu füllen.“ Ein Höhepunkt des Programms ist für ihn der Redner Martin Schopps: „Immer aktuell, mitreißend, für alle, und einfach lustig.“ Nicht ohne Grund zähle er zu den gefragtesten Rednern in Köln. Auch die Paveier und die Bläck Fööss spielen auf der Sitzung und als Finale nach einem tänzerischen Feuerwerk von „Die Schlebuscher“ ist zum ersten Mal auf der Sitzung der Karnevalsfreunde Kempes Feinest dabei. Eine Freundesgruppe aus Schlebusch, in geringelten Shirts und Baskenmützen, zeigt sich begeistert und lässt sich mitreißen: „Wir sind auf jeden Fall jetzt Kempes-Feinest-Fans.“

Im Hintergrund schmücken typische, selbstgebaute Dekorationen der Manforter Karnevalsfreunde die Bühne. Paris verschmilzt mit Leverkusen, und der Oberbürgermeister zieht die Karnevalsfreunde symbolisch durch die Stadt. Rotweingläser, Trikotfarben der Tour de France und abstrakte olympische Ringe repräsentieren den sportlichen Input. Auf dem Damenorden prangt Mireille Mathieu, der Spatz von Avignon, mit einem Baguette – ihr unverkennbares Markenzeichen. Der Saal erstrahlt in bunten Farben, und die Karnevalsfreunde betonen die Bedeutung von Vielfalt und Diversität im Karneval und der Gesellschaft. „Karneval ist bunt – für jeden, mit jedem! Das soll und wird hoffentlich immer so bleiben“, erklären sie.

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