Ärger an neuer FeuerwacheMartinshorn lässt Anwohner nicht schlafen

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Einsatzfahrten von der neuen Feuer- und Rettungswache nerven die Nachbarn – wenn nachts die Martinshörner schallen.

Einsatzfahrten von der neuen Feuer- und Rettungswache nerven die Nachbarn – wenn nachts die Martinshörner schallen.

  • Martinshorn und Blaulicht mitten in der Nacht: Die Anwohner rund um die neue Feuerwache in Leverkusen sind genervt.
  • Es gehe den Anwohnern nicht darum etwas gegen die Feuerwache an sich zu sagen, sondern auf die zugesagten Bedingungen zu pochen.
  • Das Martinshorn solle beispielsweise bis zur Einmündung in den Willy-Brandt-Ring nicht nötig sein. Was sagt die Stadt dazu?

Leverkusen – Albert Schönecker ist lauten Autoverkehr durchaus gewohnt. Er wohnt mit seiner Familie schließlich direkt am Willy-Brandt-Ring, der den Chempark mit der A3 verbindet. Jetzt aber, sagt er, sei es noch schlimmer geworden. Denn vor Schöneckers Haus verläuft auch die Edith-Weyde-Straße. Jene Straße also, an der sich seit einigen Monaten die neue Hauptfeuerwache der Stadt befindet.

Ein wichtiges Projekt. Ein Prestigeobjekt. Und eines, das vielen Anwohnern nach Aussage Schöneckers den Nerv raubt, denn: „Nachts fahren die Feuerwehrwagen zum Einsatz an uns vorbei – und stellen nicht nur das Blaulicht, sondern auch die Martinshörner an.“ Er sitze dann jedes Mal kerzengerade im Bett.

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Jetzt ist Schönecker aktiv geworden. Hat sich mit anderen Anwohnern des Willy-Brandt-Ringes zusammengeschlossen, er spricht von gut 70, und hat die Stadtverwaltung aufgefordert, etwas gegen diesen Lärm zu unternehmen. Wohlgemerkt: Es gehe ihm nicht darum, gegen die Feuerwache an sich zu wettern. Ihm gehe es vielmehr darum, Vorgaben einzufordern, die seinerzeit im Bebauungsplan zur Wache festgehalten und zugesichert worden seien.

Martinshorn nicht erforderlich?

Dort steht nämlich, dass es zwar zu Lärmpegel-Überschreitungen ob der Hörner kommen könne. Ebenso steht da aber auch: „Der Einsatz des Martinshorns wird durch neue Ampelanlagen und Vorrangschaltungen bis zur Einmündung in den Willy-Brandt-Ring weitgehend ausgeschlossen. Der Gebrauch auf der Edith-Weyde-Straße und am Knotenpunkt mit dem Willy-Brandt-Ring ist daher nicht erforderlich.“

„Trotzdem wird eingeschaltet“, sagt Schönecker. Gerne auch mal zwischen ein und fünf Uhr nachts. „Obwohl das gar nicht nötig wäre, da die Feuerwehrwagen freie Fahrt haben.“

Andrea Deppe, Chefin des Baudezernats, hat schon mit Schönecker gesprochen und wird sich demnächst erneut mit ihm zusammensetzen. Sie hat Verständnis. Sagt aber auch, dass die Hoheit über dem Einsatz des Martinshorns bei den jeweiligen Einsatzkräften liege. „Wenn sie der Auffassung sind, dass es aus Sicherheitsgründen eingeschaltet werden muss, dann ist das zunächst einmal so.“ Gleichwohl solle das Thema noch einmal mit den Feuerwehrleuten besprochen werden.

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