KriegsschädenLeverkusen hilft Nikopol bei Aufräumarbeiten mit weiterem Müllfahrzeug

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Bürgermeister Bernhard Marewski überreicht Schlüssel und Fahrzeugpapiere an Olesya Schmidt vom Verein Blau-Gelbes Kreuz. Beide stehen vor einem Müllfahrzeug. Im Fahrerhaus sitzt Wulf Riedel, Vorstand der Technischen Betrieben der Stadt Leverkusen.

Bürgermeister Bernhard Marewski überreicht Schlüssel und Fahrzeugpapiere an Olesya Schmidt vom Verein Blau-Gelbes Kreuz. Hinter dem Steuer: Wulf Riedel, Vorstand der Technischen Betrieben der Stadt Leverkusen, die das Fahrzeug auf Funktionalität prüften.

Neben Unterstützung für ihre Infrastruktur sind die Einwohner aus Leverkusens ukrainischen Partnerstadt Nikopol weiterhin auf Sachspenden angewiesen.

Fast eineinhalb Jahre nach dem ersten Beschuss – am 14. Dezember sind es 519 Tage – ist das Leben in Leverkusens ukrainischer Partnerstadt Nikopol auch weiterhin gekennzeichnet von Angriffen der russischen Invasionstruppen. In der Großstadt im Süden des Landes gehören neben dem täglichen Anblick von Trümmern und Zerstörung auch Aufräumarbeiten zum Alltag der verbliebenen Einwohner.

Um sie bei der Beseitigung von Schutt und Scherben zu unterstützen, schickten die Stadt Leverkusen und die Avea bereits Mitte September jeweils ein Müllfahrzeug nach Nikopol. Am Mittwoch, 13. Dezember, übergab die Stadt ein weiteres Fahrzeug, erworben durch Fördermittel der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), an das Blau-Gelbe Kreuz. Das 2012 gebaute Müllpressfahrzeug der Firma Haller kann insgesamt 24 Kubikmetern Müll pressen, aufnehmen und transportieren.

Ukrainische Partnerstadt Nikopol weiterhin Angriffen ausgesetzt

Wie notwendig die Spende ist, zeigen die aktuellen Geschehnisse in Nikopol. Allein in der Woche vom 4. bis 9. Dezember seien eine Schule, eine Bibliothek, mehrere mehrstöckige Wohnhäuser und dutzende Privathäuser sowie Gas- und Stromleitungen bei Angriffen beschädigt oder zerstört worden, berichtete Olesya Schmidt vom Blau-Gelben Kreuz. Der gemeinnützige Verein unterstützt die Entwicklung einer „freien, demokratischen Ukraine“ bereits seit 2014 und engagiert sich seit Ausbruch des Krieges für Hilfsprojekte im Land.

Obwohl einige Einwohner ihre Heimat aufgrund der andauernden Angriffe bereits verlassen haben, verbleiben doch recht viele in Nikopol, die ihrer Arbeit nachgehen und die Stadt am Leben erhalten. „Diese Menschen sind wie noch nie zuvor in dieser schwierigen Zeit auf jegliche Unterstützung angewiesen. Umso mehr wissen sie auch die ankommende Hilfe zu schätzen“, sagte Schmidt bei der Übergabe von Fahrzeugschlüssel und -papieren.

Blau-Gelbes Kreuz bittet um Spenden: Hygieneartikel und warme Decken benötigt

Viele Spenden aus Leverkusen erreichten die Partnerstadt bereits in den vergangenen Monaten, darunter Kleider und Sachgüter, die die Job Service Beschäftigungsförderung (JSL) sammelte. Über das Klinikum Leverkusen fanden Multifunktionsbetten, Geh-Hilfen und weiteres medizinisches Material den Weg in die traumatologische Abteilung des lokalen Krankenhauses in Nikopol.

Der Bedarf an humanitärer Hilfe sei auch weiterhin groß. Besonders dringend benötigen die Einwohnerinnen und Einwohner derzeit Hygieneartikel und warme Decken. Sachspenden können daher weiterhin am Kommunalen Hilfezentrum „Tafel der Dinge“ in Leverkusen-Opladen abgegeben werden. Dort werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JSL angenommen, vom Blau-Gelben Kreuz abgeholt und für den Transport in die Ukraine vorbereitet.

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