Schüler-WettbewerbDiese Flächen könnten in Leverkusen entsiegelt werden

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Entsiegelung, Entfernung einer Asphaltdecke.

Entsiegelung: Hier wurde eine Asphaltdecke in Opladen entfernt – diese Straße wurde aber später wieder asphaltiert.

Jugendliche aus dem Erdkunde-Leistungskurs der Klasse 11 haben sich mit Entsiegelung beschäftigt. Der Anstoß kam von der Opladener CDU.

Dass beim Bau der neuen Hauptfeuer und -Rettungswache Auf den Heunen eine Menge wertvolles Land erst enteignet und dann versiegelt werden soll, darüber diskutiert die Politik lebhaft. Das Umweltamt und Umweltverbände lehnen den Bau an dieser Stelle auch deshalb ab. Beim BUND beschäftigt man sich schon mit einer Klage gegen das von der Stadtverwaltung betriebene Vorhaben.

Die Grünen stimmten dem Plan grundsätzlich zu, die alte Umweltpartei verhandelte eine Klausel in den Beschluss, dem sich auch die CDU nicht verschließen konnte: Für das Auf den Heunen versiegelte Land, 15.000 Quadratmeter, sollen anderswo in der Stadt Flächen entsiegelt werden. Zusammen genommen so viel, wie das für die Feuerwache vernichtete Acker- und Grünland. Ein reines Feigenblatt, kritisieren Umweltschützer, weil so das wertvolle Land nicht ersetzt werden kann.

Kämpchenstraße: Auch auf diesem relativ neuen Hinterhof des Bauvereins Opladen haben die Schüler viel unnötig versiegelte Fläche ausgemacht.

Kämpchenstraße: Auch auf diesem relativ neuen Hinterhof des Bauvereins Opladen haben die Schüler viel unnötig versiegelte Fläche ausgemacht.

Solche Flächen zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Deshalb lobte die Opladener CDU einen Ideenwettbewerb für Opladener Schulen aus, um diese Flächenstücke zu finden. Der Erdkunde-Leistungskurs an der Marienschule beteiligte sich, die Schüler schwärmten durch den Stadtteil und lieferten freimütig Ergebnisse, unabhängig davon, ob sie sich wirklich entsiegeln lassen. Dennoch: Den ersten Preis (100 Euro) haben sie mit der Arbeit eingeheimst.

Die Vorschläge der 22 Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs beziehen sich meist auf Parkplätze. Sie schlagen vor, den Asphalt oder die Pflasterung durch Rasengittersteine wenigstens durchlässig für Regen zu machen. Auch ihnen dürfte klar sein, dass Rasengittersteine kein Ersatz für dicke Parabraunerde ist, wie sie Auf den Heunen liegt, aber das war ja nicht Bedingung für die Aufgabe. Auf städtischen Parkplätzen könnte etwas für die Versickerung getan werden, denn die Autos heute ölen in der Regel nicht mehr so stark, wie noch viele Motoren im vorigen Jahrhundert.

Vor der Feuerwache an der Kanalstraße gibt es eine große Asphaltfläche, wie auch an der Villa Römer und vor und hinter dem Straßenverkehrsamt. Hier sind sogar die Zuwege und die Wege im Park asphaltiert, das ist unnötig. Weitere Parkplätze haben die Schüler ausgemacht, sie liegen allerdings teilweise auf privaten Grundstücken. Hier sind ein paar Beispiele für Parkplätze, die die Schüler gefunden haben:

  • Öffentlicher Parkplatz an der Kämpchenstraße 
  • Hinterm ehemaligen OKA-Kaufhaus
  • An der Miselohestraße am Stadtarchiv
  • An der Sandstraße neben dem Caritasverband
  • An der Theodor-Heuss- Realschule
  • Am Landrat-Lucas- Gymnasium
  • An der Sankt-Remigius-Kirche
  • Ein Garagenhof an der Bahnallee
  • Ein großer Platz hinter der Firma SKF am Kämper Weg

Die Schüler haben zudem unnötig versiegelte Opladener Hinterhöfe dokumentiert, etwa den an den GBO-Häusern (Gemeinnütziger Bauverein Opladen) an der Kämpchenstraße. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, ein paar größere Dinge in Sachen Entsiegelung anzugehen. Die ungenutzte Stadthalle an der Fürstenbergstraße könne man ebenso abreißen wie eine stillgelegte, einzeln stehende Pizzeria an der Elsbachstraße.

Die Marienschüler schlagen vor, den Asphalt vom Schulhof des Landrat-Lucas-Gymnasiums zu entnehmen, auf dem eigenen Schulgelände haben sie allerdings kein Potenzial für Entsiegelung gesehen. Ein anderer schöner Vorschlag bezieht sich auf die komplett gepflasterte Opladener Fußgängerzone: Die könne mit einer Bepflanzung durchbrochen werden. Die CDU will nunmehr mit diesen Vorschlägen an die Fachverwaltung herantreten und eine mögliche Umsetzung prüfen lassen.

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