In Leverkusener Calevornia-SaunaEine neue Attraktion soll für Meeresklima sorgen

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Ein Gradierwerk: Salzwasser rieselt eine Säule aus Ästen herab und gibt Aerosole frei. 

Leverkusen – Leverkusen ist mit den Autobahnen und dem Chempark für alles bekannt – aber nicht für gute Luft. In der Calevornia Park-Sauna soll sich das mit einer neuen Attraktion jetzt ändern.

Geht es nach den Betreibern des Calevorina, soll das Gradierwerk dazu beitragen, Lungenfunktionen zu verbessern, Atemwegs-Infektionen vorzubeugen, asthmatische und bronchiale Beschwerden zu lindern und das Immunsystem zu stärken.

Eine tropfende Säule aus Geäst

Auf einer gemütlichen Terrasse unter einem großen geleuchteten Segeltuch steht es. Dieter Scholz vom Sport-Park Leverkusen erklärt die Funktionsweise der zentralen tropfenden Säule aus Geäst: „Mit zwei Prozent Natursalz angereichertes Wasser – Sole – wird unten aus dem Auffangbecken hoch in das Quell-Becken gepumpt. Dieses ist ringsherum mit Aussparungen versehen. Durch dieses tropft die Sole kontinuierlich auf den Schwarzdorn.“

Von hier werde das salzhaltige Wasser, welches leicht stärker konzentriert sei als normale Kochsalzlösung, vom Wind aufgenommen, sodass im Durchmesser von drei Metern ein Sprühnebel aus Solemolekülen entstehe. „Dieses Klima hier kann als Freiluftinhalatorium genutzt werden“, so Scholz. Alles zusammen habe 38.000 Euro gekostet.

„In dieser Brandungsluft werden die Salzkristalle dann immer kleiner und kleiner – so wie das nur die Natur schafft“, ergänzt der Leverkusener Lungenarzt Norbert Mülleneisen, „auf unseren Schleimhäuten sorgen diese dann dafür, dass der Schleim flüssiger wird und wir abhusten können.“

Die Aerosole enthielten mineralische Wirkstoffe, die sowohl für die Gesundheitsvorsorge als auch für Heilbehandlungen von beispielsweise asthmatischen Beschwerden eingesetzt werden können. Auch wenn Aerosole in letzter Zeit keinen guten Ruf hatten: „Es gibt Gute und Schlechte“, erklärt Mülleneisen. Und empfiehlt, sich in die Leeseite, also die dem Wind abgeneigte Seite zu setzten.

Eine lange Tradition

„So ein Gradierwerk ist das beste was man haben kann, wenn man nicht gerade an der See wohnt“, schwärmt Mülleneisen. Long-Covid-Patientinnen und -Patienten könne das Gradierwerk aber leider nicht helfen.

Das Grundgerüst bestehe aus heimischem, unbehandeltem Eichenholz, welches die salzhaltige Atmosphäre lange Zeit unbeschadet überdauert. Die erste Leverkusenerin, die das Gradierwerk am Freitag testet, geht schon seit fünfzig Jahren regelmäßig in die Sauna: „Ich finde das super, das ist wirklich eine totale Bereicherung. Die Luft kommt auch auf den Bänken hier wirklich an.“

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„Gradierwerke haben eine lange alte Tradition“, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath, der sich Zeit für den Vorstellungstermin genommen hat. Ursprünglich hätten sie der Salzproduktion aus Sole aus der Erde gedient. Bis man dann vor 300 Jahren zufällig die wohltuende Wirkung im Umfeld entdeckt habe und zu schätzen lernte. Dieses Heilklima locke bis heute in entsprechende Kurorte und sorge nun dafür, dass der Gesundheits-Park wettbewerbsfähig bleibe.

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