Deutschlandweit fand der Aktionstag „Türen auf mit der Maus“ statt, in Leverkusen nahmen unter anderem die Industriekletterer von „Ropemen“ teil
Industriekletterer „Ropeman“Wie kommen Lampen ans Dach der Leverkusener Bay-Arena?

Beim Maus-Tag bei „Ropeman“ durften Kinder sich auch selbst im Abseilen probieren.
Copyright: Anne Philipp
Wer baut Werbebanden in schwindelerregender Höhe auf und ab, an die kein Kran herankommt? Wie sind die Lampen an das Stadiondach der BayArena gekommen? Oder wie werden die Fenster an hohen Gebäuden geputzt, die nicht unbedingt von Innen geöffnet werden können?
Antworten auf diese Fragen bekommen Kinder bei „Ropeman“, einem der teilnehmenden Leverkusener Betriebe beim Aktionstag „Türen auf mit der Maus“, den der WDR jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit organisiert.
Klettern in 200 Meter Höhe
Tom Nickel ist Industriekletterer und bewältigt Aufträge in Höhen von bis zu 200 Meter. Beim Aktionstag stellt Nickel seinen Beruf vor und beantwortet Fragen, bevor die Kinder dann auch selbst aktiv werden können, um auch praktisch in den Beruf zu schnuppern. In zwei Gruppen konnten sie sich dabei von einer Wand abseilen lassen und einen Flaschenzug bauen.
Alles zum Thema Westdeutscher Rundfunk
- Köln-Premiere von neuer Serie „naked“ So erlebten Svenja Jung und Noah Saavedra die Sexszenen
- „Das ist ekelhaft, was sie machen!“ Linken-Parteivorsitzende fährt Philipp Amthor in ARD-Talk an
- Mediterranes Restaurant Nach einem halben Jahr wird im Schloss Schleiden wieder gekocht
- Hitzige Debatte bei „Hart aber Fair“ Influencer fordert „Social-Media-Verbot ab 60“
- Politik, Kunst, Musik Was diese Woche in Köln wichtig wird
- Grenzgänger im Journalismus Reporterlegende Georg Stefan Troller stirbt mit 103 Jahren
- Zweitälteste Schule von Köln Friedrich-Wilhelm-Gymnasium feiert 200-jähriges Jubiläum mit Prominenz
Extra aus Solingen nach Leverkusen gekommen sind Felix, Jonas und Ben. „Man sieht halt sowas nicht jeden Tag“, erzählen sie und freuen sich, weil sie beim Aktionstag den Beruf auf „völlig andere Weise“ sehen, da sie selbst aktiv werden können. „Ich finde so Abseilen und sowas sehr interessant“, erzählt der 11-jährige Felix, der als „Wiederholungstäter“ schon zum zweiten Mal hinter die Kulissen der Industriekletterer schaut. Er könne sich auch vorstellen, das später zum Beruf zu machen. „Ich verfolge da andere Ziele“, verrät Jonas, für den Zehnjährigen sei es aber trotzdem spannend, mal in den Beruf hineinzuschnuppern.
Teilnahme alle zwei Jahre
2018 waren die Industriekletterer zum ersten Mal Teil des Aktionstages, mittlerweile nehmen sie im zwei-Jahres-Rhythmus teil. „Das jährlich zu machen stresst ein bisschen“, erzählt Geschäftsführer Nickel, denn die Vorbereitung finde vor allem in ihrer Freizeit statt. Die Teilnahme sei super schnell ausgebucht gewesen. Kinder ab zehn Jahren durften sich anmelden, nach zwei Tagen sei die Grenze der Teilnehmerzahl bereits erreicht gewesen, berichtet Nickel. Um als Tür beim Aktionstag mitzumachen, mussten sich die Industriekletterer von „Ropemen“ zuerst beim WDR anmelden und ein Konzept für den Tag vorstellen, bevor die Tür dann auch auf der Internetseite veröffentlicht wurde, erzählt Nickel.

Ben, Felix und Jonas bauen einen Flaschenzug
Copyright: Anne Philipp
Felix, Jonas und Ben sind nicht alleine gekommen, ihre Eltern unterstützten die drei, sobald ein Loch für den Flaschenzug gebohrt oder ein Karabiner geöffnet werden musste. Durch den „Wiederholungstäter“ Felix waren die Solinger auf die Industriekletterer in Leverkusen aufmerksam geworden. „Boah, das war total toll, seid ihr dabei?“, habe er seinen Freunden erzählt, berichtet Nina Brinkmann. Für sie ist es an diesem Tag schon die zweite Station. Am Morgen seien sie schon zu Besuch bei der Uni Köln in einem Labor gewesen. „Ich hab auch ganz viel über Quantenphysik gelernt“, erzählt sie. Dass sie nun eine Tür besuchen dürfen, bei der die Kinder sich auch bewegen können, das freut sie, zumal sie früher auch selbst geklettert sei.
Tom Nickel freut sich, seinen Beruf den Kindern zu zeigen. „Es ist ein spannender Beruf, man steht vor neuen Situationen und man kommt an Orte, wo andere Menschen nicht hinkommen“, erzählt er. Und auch wenn der Beruf seine Kehrseite habe, mache es für ihn die Abwechslung aus. Was für ihn beim Aktionstag besonders wichtig ist: „Die Kinder sollen mit einem guten Gefühl herausgehen“. Dafür gab es noch ein Highlight am Schluss: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften sich mit Unterstützung eines Motors an einem Seil in die Luft ziehen lassen.