Die Kölner Rockband „Plainride“ steht auf der Vornominierungsliste für die Grammy-Awards. Wie die Musiker das geschafft haben, ist überraschend.
„Natürlich der Wahnsinn“Kölner Rockband „Plainride“ auf Grammy-Nominierten-Liste

Die Kölner Band „Plainride“ (v.l.n.r.): Phil Max, Bob Vogston, Sänger Max „Rebel“ Holtz und Florian Schlenker.
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Es ist eine Nachricht, die in der Kölner Musikszene für Aufsehen sorgt: Die Rockband „Plainride“, die bisher nur wenigen ein Begriff ist, steht auf der Vornominierungsliste für die Grammy-Awards. Der prestigeträchtige Musikpreis wird Ende Januar 2026 in Los Angeles verliehen.
Die Musiker – Sänger und Gitarrist Max „Rebel“ Holtz, Schlagzeuger Florian Schlenker, Gitarrist Bob Vogston und Bassist Phil Max – sind mit ihrem aktuellen Song „Witchy Woman“ als Kandidat in der Kategorie „Best Rock Performance“ aufgeführt.
Gitarrist ist Mitglied der „Recording Academy“
Doch wie kam die Band zu dieser Ehre? Der Schlüssel dazu liegt bei Gitarrist Bob Vogston. Der 27-Jährige betreibt das professionelle Musikstudio „Lipaka“ in Hennef und ist als stimmberechtigtes Mitglied der sogenannten „Recording Academy“ der Grammy-Awards befugt, Vorschläge einzureichen.
„Wir haben sozusagen die Gunst der Stunde genutzt“, erklärt Frontmann „Rebel“ Holtz (32). Auch wenn sich die Band keine ernsthaften Hoffnungen auf eine finale Nominierung unter die Top Fünf mache, sei das „natürlich der Wahnsinn“. Allein die Tatsache, dass die Recording Academy sie nun auf dem Radar habe, sei mehr, als sie je zu träumen gewagt hätten.

Die Band „Plainride“ trat bereits beim Open-Air-Festival in Wacken auf.
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Auftritte in Wacken und Europa-Tournee
Die Band wurde 2013 gegründet. Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Karriere zählen die Musiker zwei Auftritte beim Wacken-Festival sowie eine Europatournee im Jahr 2023 als Vorband der US-Heavy-Metal-Band „Corrosion of Conformity“. Im Rahmen dieser Tour wurde der Kölner Auftritt im Luxor vom WDR für den Rockpalast aufgezeichnet. „Plainride“ hat mittlerweile drei Studioalben veröffentlicht und verzeichnet Millionen von Abrufen bei Spotify.
Zur Gründungsformation gehörte damals auch Schlagzeuger Andreas Dürscheid, der heute bei der Kölsch-Rockband Lupo spielt.
Frontmann Holtz, der Psychologie studiert hat und als Social-Media-Manager für die Bundestagsabgeordnete Caren Ley arbeitet, sagt: „Es ist schwierig, mit englischsprachiger Rockmusik aus Deutschland Geld zu verdienen“. Die Scorpions und Rammstein seien bisher die großen Ausnahmen als deutsche Rock-Exporte.
Zum Vergleich: Den Grammy 2025 in der Kategorie der besten Rock-Performance gewannen die Beatles für den Song „Now and Then“, bei dem John Lennons Stimme mithilfe von KI wieder zum Leben erweckt wurde. Der Preis für den besten Rocksong ging an „Broken Man“ von St. Vincent und das beste Rockalbum war „Hackney Diamonds“ von den Rolling Stones. (red)

