Leverkusener Jazztage : Soul und Funk unterm Sternenhimmel

Leverkusen – Kimberose, das ist die Französin Kimberly Rose Kitson Mills, die gemeinsam mit ihrem Co-Komponisten Alexandre Delange am Keyboard, dem Gitarristen Kubix Guitsy sowie ihrem Tour-Schlagzeuger auftritt. Für diesen Abend ist die Soulsängerin mit Band aus Paris in den Scala-Club gekommen, um ihr Debütalbum „Chapter One“ zu präsentieren.

Die französische Amy Winehouse

Die Musiker beginnen mit Funk, und schnell merkt der Zuhörer: Das ist die Art Musik, zu der man nicht still sitzen kann. Kimberly Mills wird wahlweise als die französische Amy Winehouse oder die „Queen of Soul“ bezeichnet, und wenn man ihre Klangfarben hört, scheint dieser Gedankengang schon nachvollziehbar. Die Sängerin will dem Publikum demonstrieren, was sie kann, ihre Stimme klingt mal hart röhrend, mal weich weinend; dann wieder überraschend tief. Ihre eigenen Songs wiederholen Sequenzen häufig, bis sie sich einbrennen, und Mills zeigt ihr gesamtes Stimmvolumen. Bei Klassikern wie „Where Did You Sleep Last Night“ oder „I Say A Little Prayer“ ihres Vorbilds Aretha Franklin, die sie mit Hingabe covert. Die Texte sind kaum zu verstehen, doch man glaubt auch so, zu hören, wovon Kimberose singt.

Nach ein paar Stücken kommt unter dem Scala-Sternenhimmel in der recht spärlich besuchten Halle mitunter die Frage auf, ob der Sound schlecht abgemischt ist – oder ob Kimberose doch zu grell singt. Ihre Stimme scheint häufig schlicht zu laut für den Saal.

Weinselige Rufe nach einer Zugabe

Gitarrist und Bassist ziehen ihr Programm hinter Sonnenbrillen und mit leichten Hüftbewegungen cool durch, zu einem Reggae-Stück müssen die gut 70 Menschen im Publikum auch tanzen. Nach den letzten Stücken wird noch lange frenetisch geklatscht – die Rufe nach einer Zugabe erscheinen jedoch eher weinselig.