Leverkusener Pfarrer Heinz-Peter Teller„Weihnachten ist nicht zuckersüß“

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Weihnachten findet statt! Nur ein wenig anders als gewohnt...

  • Stadtdechant Heinz-Peter Teller erklärt in einem Interview, wie er an das Weihnachtsfest in diesem Coronajahr herangeht und warum das Fest dieses Jahr vielleicht authentischer ist.

Leverkusen – Pfarrer Teller, mit welchen Gefühlen blicken Sie dem Weihnachtsfest entgegen?

Teller: Eigentlich wie jedes Jahr: Ich freue mich darauf.

Trotz Corona?

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Heinz-Peter Teller

Ja. Wir haben tolle Mitarbeiter, die alles vorbereiten, wir haben die Anzahl der Gottesdienste verdoppelt. Und besonders schön ist: Ich konnte dieses Jahr beim Krippenspiel mitspielen, weil es vorproduziert und auf Video aufgenommen worden ist.

Welche Rolle spielen Sie?

Ich bin Herodes! Da habe ich mich wirklich darüber gefreut, mit den Kindern spielen zu können.

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Andreaskirche

Was erhoffen Sie sich für die Weihnachtsmessen?

Ich hoffe, dass viele Leute kommen. Heiligabend ist auch schon fast ausgebucht. Natürlich besteht die Gefahr, dass die Bestimmungen kurzfristig noch geändert und auch das abgesagt werden muss, aber dann ist es halt so. Da hilft kein Jammern.

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Belastet die Situation die Menschen sehr?

Schwierig ist es in den Altenheimen und Kliniken. Bis heute können wir nicht sagen, ob wir dort vor Ort etwas machen können. Für die Leute ist die Situation schon deprimierend. Klar, es geht nicht anders als den Zugang zu beschränken, aber die innere Not und die Traurigkeit der Leute ist schon groß. Aber auch von Jüngeren hören wir, dass es ihnen wichtig ist, an Heiligabend in die Kirche zu kommen. Wenn alles weg ist, was man sonst so mit der Zeit verbindet, sucht man sich Dinge, die noch „normal“ sind.

Liegt in dem besonderen Fest auch eine Chance?

Jesus ist auch nicht in der Krippe geboren, weil das so schön romantisch ist. Sondern weil ihn keiner haben wollte. Die Umstände von Weihnachten sind alles andere als ideal, sondern entbehrungsreich. Nicht gewollt und allein zu sein. Insofern entspricht manches in diesem Jahr vielleicht eher der Wirklichkeit von Weihnachten, als wenn alles so zuckersüß ist.

Das Gespräch führte Stefanie Schmidt

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