Leverkusens ArbeitsmarktDie Agentur sieht eine Trendwende

Lesezeit 3 Minuten
-arbeitsagentur-_leverkusen-22022021ALF_7893

Die Agentur für Arbeit meldet: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni 2021 recht deutlich zurückgegangen.

Leverkusen – „Eine erste Trendwende“ konstatierte am Mittwoch Nicole Jordy mit Blick auf die Arbeitslosenzahlen für den März. Im Vergleich zum vorigen Jahr, als die Corona-Pandemie gerade erst ihre Wirkung auf die Gesellschaft entfaltete, liegt die Arbeitslosigkeit zwar noch deutlich höher: in Leverkusen um 1065, in Burscheid um 108 und in Leichlingen um 121. Doch der Vergleich zum Februar zeigt eine deutliche Erholung: In Leverkusen sank die Zahl der Arbeitslosen um 194 Personen auf 7309, in Burscheid um sechs auf 734 und in Leichlingen sogar um 30 auf 750 Betroffene.

Diese positive Entwicklung zeige sich im ganzen Bezirk der Bergisch Gladbacher Agentur. Das gebe „Anlass zu vorsichtigem Optimismus“, sagte Jordy. „Allerdings können wir heute aufgrund der nach wie vor bestehenden Folgen der Pandemie keine belastbaren Aussagen für die Zukunft treffen.“

In Leverkusen ist aber die Zahl neuer Arbeitslosmeldungen mit 967 unter die Marke von 1000 gerutscht. 1184 Personen haben sich im März bei der Agentur abgemeldet. Damit sank die Arbeitslosigkeit um 2,6 Prozent. 305 Personen haben im März ihre Stelle verloren; auch das sind 133 weniger als im Februar und 127 weniger als vor einem Jahr. 398 Menschen haben im März eine reguläre neue Stelle gefunden. Das sind 66 oder fast 20 Prozent mehr als im Februar und auch 34 mehr als im März 2020. Die Arbeitslosenquote liegt mit 8,3 Prozent zwar deutlich höher als vor einem Jahr (7,1 Prozent). Doch im Vergleich zum Februar ist sie um zwei Zehntel Prozent heruntergegangen.

In Lauf des Monats sank die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung recht deutlich um 248 auf 2707 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 8,4 Prozent im Vergleich zum Februar, allerdings ist die Zahl gegenüber dem vorigen März stark um 508 Betroffene oder 23 Prozent gestiegen. Die Zahl derer, die nunmehr auf Grundsicherung angewiesen sind, nahm um 54 auf 4602 Personen zu. Das ist ein geringer Anstieg gegenüber Februar – doch vor einem Jahr gab es noch 557 Betroffene weniger. Das sind fast 14 Prozent.

Weniger freie Stellen

Das Stellenangebot ist im März wieder zurückgegangen. Der Agentur wurden 261 Jobs gemeldet, das sind 34 oder 11,5 Prozent weniger als im Vormonat und 43 oder gut 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit summiert sich das Angebot im Moment auf 1038 Stellen.

Bei der Kurzarbeit bestätigt sich erneut, dass der starke industrielle Kern in Leverkusen für relativ stabile Beschäftigung trotz der Pandemie sorgt. Von April 2020 bis März 2021 bearbeitete die Agentur 76 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld. Davon waren 618 Personen betroffen. Wegen der Wartezeit lässt sich nur mit sechs Monaten Verzug sagen, wie es sonst um die Kurzarbeit bestellt ist. Im September hatten insgesamt 371 Betriebe Kurzarbeitergeld beantragt. Davon betroffen waren 1933 Arbeitnehmer.

Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es noch gut aus 

Sehr stabil zeigt sich – verglichen mit dem Umland – auch der Leverkusener Ausbildungsmarkt. Bislang wurden der Arbeitsagentur 705 Ausbildungsstellen gemeldet. Das ist nur eine weniger als vor einem Jahr. Mehr als die Hälfte davon ist noch nicht besetzt, nämlich 390. Seit vorigem Oktober haben sich 660 Jugendliche an die Berufsberatung bei der Agentur gewandt, auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das sind 162 oder knapp 20 Prozent weniger als im Jahr davor. 322 Jugendliche seien aktuell noch nicht versorgt, das sind ein Drittel weniger als 2020.

Das könnte Sie auch interessieren:

Allerdings zeichne sich im Handwerk eine Krise ab, sagte am Mittwoch Marcus Otto. „Die Pandemie sorgt für fehlende Orientierung bei vielen Jugendlichen“, stellte der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land fest. „Es liegt ein anstrengendes Jahr hinter uns und die allgemeine Müdigkeit droht sich auf den Ausbildungsmarkt zu übertragen. Dies muss mit aller Energie verhindert werden.“

KStA abonnieren