Mobilität in LeverkusenWarum kein Platz mehr für den „Autostrich“ ist

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LE_Rennbaumstrasse-Busspur

Segensreich für Busbenutzer und Radfahrer: die auf 1,1 Kilometer verlängerte Spur auf der Burscheider Straße

Leverkusen – Seit zwei Wochen gibt es auf der Burscheider Straße und Rennbaumstraße in Bergisch Neukirchen und Opladen die deutlich verlängerte Busspur stadteinwärts. War die markierte Spur für Busse und Fahrräder zuvor oberhalb des Rennbaumkreisels nur 450 Meter lang, sind es nun 1100 Meter Überholspur auf der rechten Seite. Erklärtermaßen soll damit der öffentliche Nahverkehr in Richtung Stadtmitte und Bahnhof Opladen beschleunigt und damit auch attraktiver gemacht werden – ein Argument für einen Verzicht aufs Auto.

Allerdings sehen dies nicht wenige Anwohner anders. Da außer der Busspur talwärts und ein Radschutzstreifen bergauf markiert worden ist, fallen nach Angaben der Stadtverwaltung insgesamt 135 Parkplätze am Straßenrand weg, denn auf den markierten Fahrspuren gilt ein absolutes Halteverbot. Ein Ausweichen auf die Nebenstraßen ist kaum möglich – die sind schon gut zugeparkt.

Betroffen davon sind nicht allein Anwohner. Vielmehr standen in den vergangenen Jahren vor allem im Bereich des Bergisch Neukirchener Friedhofs zahlreiche Gebrauchtwagen geparkt, die mit Zetteln zu technischen Daten, Ausstattung, Preis und Anbieter im Inneren der Scheiben zum Verkauf angeboten wurden – und dies nicht nur von Einheimischen, sondern ausweislich der Autokennzeichen und Kontaktdaten der Halter auch aus dem Umland. Als „Autostrich“ ist der Straßenabschnitt weithin bekannt, auf dem zeitweise bis zu zwei Dutzend Gebrauchtwagen feilgeboten wurden. Diesen privaten Markt auf öffentlicher Straße gibt es hier nun nicht mehr.

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Am Nutzen vor allem der verlängerten Busspur bestehen auch nach ihrer Einrichtung einige Zweifel fort. So meldete Opladen plus in der politischen Debatte, die der Entscheidung vorausging, immer wieder Zweifel am Nutzen der Sonderspur an. Ihrer Beobachtung nach herrsche der Stau vorm Rennbaumkreisel, den zu umfahren es gelte, vor allem am Morgen zu Schulbeginn. Und dafür hätte die kurze Busspur bis zur Elsbachstraße absolut ausgereicht, nun beginnt sie schon Am Plattenbusch. Unstrittig ist allerdings, dass die Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer segensreich sind, die nun deutlich entspannter diese Hauptverkehrsstraße nutzen können.

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