Neu in LeverkusenHier lernen geflüchtete Kinder mit der Feuerwehr Deutsch

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Deutsch Feuerwehr Leverkusen

Die Brandmeister Luca Deisting und Kai Nowinski erklären die Aufgaben der Feuerwehr und den Notruf 112. 

Leverkusen – Für 100 Leverkusener Kinder und Jugendliche steht in den Osterferien weiterhin Unterricht auf dem Stundenplan. Ihre Familien sind neu zugewandert oder geflüchtet. Deshalb lernen sie auch in der schulfreien Zeit Deutsch. Aber mit mehr Spaß.

Zum Start kamen am Montag zwei echte Feuerwehrmänner mit einem Feuerwehrauto vorbei. Vor der Mensa des Landrat-Lucas-Gymnasiums, wo die Kinder auch gemeinsam frühstücken und zu Mittag essen, öffneten Luca Deisting und Kai Nowinski ihr großes rotes Auto.

Die Kinder lernen, einen Notruf abzusetzen

In dem Intensiv-Kurs des Kommunalen Bildungsbüros lernen die Kinder nicht nur Grammatik und Rechtschreibung, sondern auch die Sprache, die sie im Alltag brauchen. Neben Markteinkäufen und der Eis-Bestellung lernten die Grundschulkinder am Montag von den Fachmännern, wie man einen Notruf richtig absetzt, um in einer Gefahren-Situation richtig handeln zu können.

Die W-Fragen „Wer?“, „Was?“, „Wo?“ und „Wie viele?“ prägten die Brandmeister den Kindern ein. Doch ein weiteres W-Wort ist für den Notruf von Bedeutung: „Warten“. Die Feuerwehrleute könnten nämlich Rückfragen haben.

Und besonders Kinder sollten wissen: Obwohl das ein erster Instinkt sein könnte, sollten sie sich auf keinen Fall verstecken, sondern bemerkbar machen. Am besten wartet man draußen auf die Feuerwehr, läuft aber nicht zu weit weg.

Kätzchen-Rettung statt spektakulärer Einsätze

Nach der Lektion durften die Kinder in das Fahrzeug der Feuerwehr klettern, das schien deutlich spannender. Neugierig umzingelten sie Kai Nowinski, als er seine Ausrüstung anzog. Die Maske, das Atemgerät, den Spezialstoff durften sie anfassen und erfragten eifrig deren Funktionen. Doch statt für spektakuläre Löscheinsätze interessierten sich die Kinder besonders für Rettungsaktionen von Kätzchen, die auf Bäumen festhingen.

Das Land NRW bietet das Sprachförderprogramm „FIT in Deutsch“ seit 2018 an, seither setzt die Stadt auch ihre Ferienkurse um. Marsha Schmidt, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte, erreichten in der Vergangenheit so viele Anmeldungen, dass das Kommunale Bildungsbüro der Stadt die Zahl der Teilnehmenden von 50 auf nun 100 erhöhte, zur einen Hälfte Grundschulkinder und zur anderen Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen.

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Für die älteren Teilnehmenden lockern die Lehrkräfte die Unterrichtseinheiten mit Bogenschießen, einem Comic- und Manga-Malkurs und einem Besuch im Museum Morsbroich auf. Für die jüngere Kohorte stehen noch eine Rallye durch die Stadtbibliothek in Wiesdorf und ein Besuch des Kommunalen Kinos an. Die Ferienkurse werden über Ostern und im Sommer für je zwei Wochen und im Herbst für eine Woche für Neuzugewanderte und Geflüchtete im Alter von sechs bis 18 Jahren angeboten. Anmeldungen für Kinder und Jugendliche, die zum ersten Mal teilnehmen möchten, werden bevorzugt behandelt.

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