Kritische Infrastruktur in LeverkusenSo sorgen Feuerwehr, Wupsi und EVL vor

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Ein Feuerwehreinsatz in Leverkusen (Symbolbild)

Leverkusen – Die Omikronwelle hat auch Leverkusen fest im Griff. In den vergangenen Wochen war viel von der „kritischen Infrastruktur“ die Rede, die geschützt werden müsse. Gemeint sind Feuerwehr, Polizei, Öffentlicher Personennahverkehr, aber auch Energieversorger, deren Ausfall gravierende Konsequenzen für die Bevölkerung haben könnte.

Sorge der Politik, aber auch der Wissenschaft war, dass durch noch höhere Infektionszahlen durch die Omikron-Variante so viele Menschen erkranken oder in Quarantäne müssen, dass die Versorgung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, dass es zu Ausfällen von Feuerwehr, Polizei oder mehr kommen könnte. Wie bereiten sich die Leverkusener auf die Omikron-Welle vor?

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Was die Feuerwehr betrifft, kompensiert sie mögliche corona-bedingte Ausfälle – wie auch in der Vergangenheit, wie Stadtsprecherin Julia Trick betont – durch feuerwehrinterne Organisationsanpassungen: Es gebe z.B. keine gemeinsamen Mittagspausen, Zimmer würden einzeln belegt, bei Bedarf werde auf Freischichten verzichtet und verstärkte Unterstützung durch die freiwillig Feuerwehr in Anspruch genommen. Wenn es nötig sein sollte, würden auch Kollegen aus der Freizeit bzw. dem Urlaub geholt, heißt es.

Auch die EVL besitzt Notfallpläne, die aber nicht für Omikron angepasst werden müssten, erklärt Pressesprecher Stefan Kreidewolf. „Wir beschäftigen uns seit zwei Jahren intensiv mit dem Thema und haben jetzt zum Winter hin unsere Schutz-Maßnahmen zur Vermeidung von Kontakten und Ansteckungen wieder verschärft.“ Dazu gehören laut EVL unter anderem:

• Home-Office ist für alle Mitarbeiter mit Bürotätigkeiten möglich und gewünscht • Start aus der Fläche bei den Monteuren (d. h. die Mitarbeiter kommen morgens nicht rein, um den Dienst aufzunehmen) • Die Rufbereitschaft/Entstörung arbeitet im geschützten Arbeiten (d. h. die Mitarbeiter kommen in den Wochen vor ihrem Dienst nicht mehr rein, sondern arbeiten von Zuhause aus/starten aus der Fläche) • Vermeiden interner Kontakte, große Besprechungen nur noch via Zoom • Ein Selbsttest pro Mitarbeiter und Arbeitstag

Die EVL betont, die Situation engmaschig zu „monitoren“, man könne so kurzfristig Anpassungen an den Notfallplänen vornehmen. „Grundsätzlich haben wir uns auch durch unsere interne Impfkampagne auf Omikron vorbereitet“, sagt Kreidewolf. Die Impfquote im Unternehmen sei hoch. „Die Hochwasserkrise hat zudem gezeigt, dass wir im Notfall im Unternehmen schnell personelle Kapazitäten zur Unterstützung überlasteter Bereiche verlagern können“, zeigt sich Kreidewolf optimistisch.

Verwaltung viel im Home Office

Auch die Wupsi als Anbieter im Öffentlichen Personen-Nahverkehr hat ein Sicherheitskonzept. Ein Großteil der Verwaltung arbeite vom Home Office aus, erklärte Geschäftsführer Marc Kretkowski Anfang Januar. Man achte grundsätzlich darauf, dass nicht zwei Kollegen aus einer Abteilung aufeinanderträfen. In den Werkstätten gebe es darüber hinaus getrennte Schichten, damit gewährleistet ist, dass die Busse gewartet werden können.

Neben einer Maskenpflicht im Gebäude habe man auch den Aufenthaltsraum geschlossen, so Kretkowski, um das Aufeinandertreffen der Mitarbeitenden zu verhindern. „Bisher hatten wir keine nennenswerten Ausfälle, was die Quarantäne betrifft“, sagte er.

Er freute sich, dass der Großteil seiner Belegschaft geimpft ist, im Dezember und Anfang Januar hatte es Impftermine auf dem Betriebshof gegeben. Den zweiten Termin hätten allerdings nur wenige Personen in Anspruch genommen, der Grund ist aber ein positiver: „Viele haben sich in der Zwischenzeit schon woanders impfen lassen“, erklärt Kretkowski.

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