Ein Teil des Infrastrukturpakets des Bundes soll für Sportstätten verwendet werden – der Sportpark Leverkusen hat dafür schon einige Ideen.
Opladen und RheindorfDiese Sportanlagen will Leverkusen mit Bundesmitteln sanieren

Der Sportplatz Birkenberg wartet seit Jahrzehnten auf eine Modernisierung.
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333 Millionen Euro will die Bundesregierung als erste Tranche des neuen Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Sportstätten“ zur Verfügung stellen. Leverkusen will ein Stück vom Kuchen mitnehmen und hat nun mehrere Projekte zusammengestellt, die der Bundesregierung dafür vorgeschlagen werden. Voraussetzung ist, dass es sich um Sportanlagen von besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung handelt, besonders auch zum Zweck von gesellschaftlichem Zusammenhang und soziale Integration. Die zweite Voraussetzung: Die Kommune muss nachweisen, dass sie sich in einer Haushaltsnotlage befindet. Zumindest das stellt in Leverkusen kein Hindernis dar. Folgende Projekte schlägt der Betriebsausschuss Sportpark vor:
1. Sportplatzanlage Deichtorstraße Rheindorf
An der Deichtorstraße in Rheindorf gibt es einen großen Sportplatz mit Leichtathletikanlagen und Fußballfeld. Allerdings sind sie nicht nur mit dem ungeliebten Tennenbelag – besser bekannt als Ascheplatz - ausgestattet, sondern auch noch in schlechtem Zustand. Der Sanierungsplan des Sportparks sieht vor, die 400-Meter-Rundlaufbahn auf zwei Bahnen zu verkleinern, dafür aber mit einem Kunststoffbelag auszustatten. Hinzu kommen moderne Anlagen für Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung, ein Kunstrasenplatz und ein Platz für „Street-Workout“ mit Fitnessgeräten und Bodentrampolinen.
Alleine die Bevölkerungsstatistik von Rheindorf rechtfertigt den gesellschaftlichen Zweck: Hier wohnen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr Kinder- und Jugendliche als in anderen Stadtteilen, davon haben 64,3 Prozent einen Migrationshintergrund, auch das liegt deutlich über dem städtischen Schnitt, ebenso der Anteil der unter 18-Jährigen, deren Familien auf Sozialhilfe angewiesen sind (26,3 Prozent). „Kinder in sozial belasteter Lage haben seltener Zugang zu kostenpflichtigen Sportangeboten“, argumentiert die Stadt. Ein sicherer, gepflegter Sportplatz biete täglich kostenlose Bewegungsmöglichkeiten und könne auch von Kitas, Schulen und Jugendhäusern genutzt werden.
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Kosten soll das Projekt rund 2,5 Millionen Euro, von denen der Bund bei erfolgreicher Bewerbung 75 Prozent übernehmen würde. Knapp 650.000 Euro müsste der Sportpark zuschießen.
2. Sportplatz Birkenberg
Der Sportplatz Birkenberg hat zwar ein schönes, weitläufiges Gelände, allerdings sind die Anlagen stark veraltet. Die Pläne ähneln denen für die Deichtorstraße: Leichtathletische Anlagen mit einer Kunststoff-Laufbahn, Sprung und Wurfanlagen, mit Kunstrasen-Fußballplatz in der Mitte und eine Street-Workout- und Boule-Anlage. Die Stehplatzstufen vor dem Terrassenhaus sollen erhalten, aber überarbeitet werden.
Argumentiert wird in Opladen mit der hohen Bevölkerungsdichte, auch die vielen örtlichen Schulen, Jugendtreffs und Vereine könnten die Anlage dann - vor allem mit neuem Flutlicht – viel umfangreicher nutzen. Herausgehoben wird auch der Verein Behindertensport Opladen, der hier ebenfalls sein Angebot ausweiten könnte.
Die Kosten werden hier mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt, bei einer 75-Prozent-Förderung müssten hier 600.000 Euro im Haushalt des Sportparks festgeschrieben werden.
3. Terrassenhaus Birkenberg
Einen getrennten Förderantrag will der Sportpark für das Terrassenhaus am Sportplatz Birkenberg stellen, das neben Umkleiden, Toiletten und Lagerräumen auch einen Mehrzweckraum für sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen beherbergt. Kostenpunkt der Sanierung: 1,55 Millionen Euro (Eigenanteil: 390.000 Euro).

Das Terrassenhaus aus den 60er-Jahren muss dringend saniert werden.
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Die Begründung entspricht jener zur Sportplatzsanierung, mit Verweis auf den schlechten Zustand des in den 60er Jahren errichteten und vor 25 Jahren zum letzten Mal sanierten Hauses. Erneuert werden müssen Stahlgeländer, Bodenbeläge, Umkleiden, WC-Anlagen und die Blitzschutzanlage. Dazu kommen Maler- und Lackiererarbeiten, außerdem soll die bestehende Öl-Heizung durch zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen ersetzt werden. Auch eine barrierefreie Erschließung durch Rampen und ein behindertengerechtes WC sind geplant.
Der Betriebsausschuss Sportpark freut sich über alle drei Vorschläge. „Wir hoffen, dass wir dieses Mal auch zum Zuge kommen“, sagt Matthias Itzwerth (CDU). „Lasst uns das zusammen auf den Weg bringen“, fasst der Ausschussvorsitzende Tim Feister (CDU) zusammen. Das macht der Ausschuss und beschließt alle Vorschläge einstimmig, Bislang keinen Antrag gibt es für den Neubau des Schwimmbads Bergisch Neukirchen. „Wir arbeiten hier mit Hochdruck an der Machbarkeitsstudie“, erklärt SPL-Vorsitzende Nelly Schreiner. „Wir müssen aber auch schauen, wie man den Eigenanteil dargestellt bekommt.“
Frist läuft bis 15. Januar 2026
Für das Bundesprogramm müssen Kommunen bis zum 15. Januar Projektskizze einreichen. Nach dem Interessenbekundungsverfahren beschließt der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Ende Februar 2026, für welche Projekte Anträge gestellt werden können. Darauf folgen Koordinierungsgespräche, bevor in der zweiten Phase die Bundesförderung tatsächlich beantragt werden kann. Bis dann ein Zuwendungsbescheid vorliegt, werden noch einige Monate vergehen, daher rechnet die Stadt damit, dass frühestens 2027 mit einer Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden kann.
