Opladener BierbörseNach einem Rundgang dreht sich alles

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Am Samstag war die Bierbörse sehr gut besucht.

Leverkusen-Opladen – Der Wind bläst durch die Allee, die Kastanienbäume rauschen. Über den blauen Himmel treiben kleine Schäfchen, die Wupper glitzert in der warmen Sonne. Nach dem regnerischen Auftakt am Freitag stimmt das Wetter die Besucher der Opladener Bierbörse am Wochenende schon beim Betreten des Geländes fröhlich und gewillt, es sich gut gehen zu lassen.

Vieles ist wie jedes Jahr: Über dem „Mühlenkölsch“-Stand drehen sich die kleinen Mühlenflügel. Um das „Hofbräuhaus München“ stehen Bierbänke mit bayrisch weiß-blau karierten Decken. Und natürlich das Zirkuszelt, in dem an den vier Tagen unter anderem Kasalla, Guildo Horn, und der „Mallorca-König“ Jürgen Drews auftreten.

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Nachschub

Auf einem sich langsam drehenden Karussell werden Himbeer-, Kirsch- oder Erdbeerbier mit Sirup und Bananenweizen angeboten. Wer das ausprobiert, merkt schnell: Das Drehen steigt schon nach einem Glas in den Kopf. Von der Treppe auf den nicht mehr drehenden Boden geht es dann aber doch leichter, als man denkt.

Snow Koks und Elektrobässe

Bei Hungrigen besonders gefragt ist das Schinkenhaus, in dem es Fleisch im Brötchen gibt. Davor wartet eine 15 Meter lange Schlange. Ein Stand verbreitet getriebene Elektrobässe, auf der Karte stehen vier asiatische Biere und „Snow Koks“. Was nach Drogen klingt, entpuppt sich dann doch als Starkbier mit Koffein. Vielleicht ergänzen sich die Musik und das „Snow Koks“.

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Gute Aussicht auf die Toilettenreihe.

Eines der beliebtesten Biere am Stand von Milan Hajziri hier ist ein leichtes thailändisches Pils, „das Urlaubsbier schlechthin, für alle, die schon mal in Thailand waren“, erklärt Hajziri. Oder lieber Ägyptisch, mit Datteln und Feigen gebraut und süßlich? Oder Mango-Bier? Die Auswahl ist unerschöpflich.

Bier mit 67,5 Prozent

Das stärkste Bier der Welt wird in einem Eisblockverfahren gebraut. Immer wieder wird der Alkohol herausgezogen, dann noch Ethanol hinzugegeben – heraus kommt eine unscheinbare 0,33-Flasche. Eine kleine Fahne am Hals gibt den Hinweis, möglichst nicht mehr als 35 Milliliter auf einmal zu trinken. Das Bier mit recht starkem Absinth-Geschmack bringt es auf 67,5 Prozent Alkoholgehalt. Eine Flasche kostet 125 Euro. In Leverkusen hat es bisher noch niemand bestellt.

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Es gibt eigentlich mehr als genug Toiletten - aber einige Männer können sich nicht benehmen.

Am Abend wird klar: Wer zu viele der angebotenen Getränke probiert hat, für den wird der Schotterweg dann doch zur Stolperfalle. Und das wird nicht besser, wenn man dem roten Teppich zum Cocktailstand folgt. Die Schlange vor dem Häuschen mit dem Schweinefleisch ist mittlerweile 20 Meter lang. Die Wartenden schauen einem Einhorn hinterher. Keine alkoholgetriebene Halluzination, sondern ein Luftballon, der bald nur noch ein winziger Punkt in den Wolken ist. „Mord und Totschlag“ kommt aus Kyritz an der Knatter. Es wird häufiger getrunken als das daneben angebotene „Seelsorger-Bier“.

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Weiter an der Wupper entlang, treiben lassen, nicht über die Kinder fallen. Dazu Gespräche am Ufer. „Wie viele hast du probiert?“ – „Ist das noch probieren, wenn man trinkt wie ein Barbar?“ Da wendet man sich lieber den dicken, duftende Brezeln zu, die gerade aus dem Ofen geholt werden.

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