Neue Corona-VerordnungLeverkusener Gastronomen lassen wieder mehr Gäste zu

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Andreas Berndt vom Dom Brauhaus in Schlebusch lässt wieder mehr Gäste in seinen Innenraum. Die neue Corona-Schutzverordnung erlaubt das. Viele Gastronomen handeln genauso.

Andreas Berndt vom Dom Brauhaus in Schlebusch lässt wieder mehr Gäste in seinen Innenraum. Die neue Corona-Schutzverordnung erlaubt das. Viele Gastronomen handeln genauso.

Leverkusen – Neue Regelungen für die Gastronomie: Ab 1. Oktober fallen die Mindestabstände in Innenräumen laut neuer Verordnung weg. Sie werden lediglich empfohlen. Auch Trennwände müssen nicht mehr installiert werden. Eine Umfrage unter Leverkusener Gastronomen ergab, dass die meisten die neuen Freiheiten auch umsetzen möchten.

So wie der Rheindorfer Gaststättenbesitzer Hagen Norhausen: Er wird die Abstände und Trennwände im Innenbereich nicht beibehalten. „Eine höhere Auslastung ist die einzige Möglichkeit, das nun schlechte Wetter zu kompensieren“, erklärt er. Ebenso soll die Möglichkeit, 50 Prozent der Stehplätze zu belegen, den Besuch von Konzerten und Tanzveranstaltungen attraktiver gestalten. Der Gastronom erhofft sich durch die neue Regelungen, wieder mehr Gäste anlocken zu können. Laut Norhausen steige die Nachfrage nach privaten Veranstaltungen aufgrund des Wegfalls eines PCR-Tests als Zugangsvoraussetzung an.

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Obwohl eine 100-prozentige Auslastung des Restaurants möglich wäre, scheitert die Umsetzung jedoch am anhaltenden Personalmangel. „Wir müssen schauen, ob wir mit einer Auslastung von 80 Prozent dem Andrang gewachsen sein werden“, so Norhausen. Eine 2G-Regelung möchte er nicht umsetzen, da er als Gastgeber jeden unterbringen möchte.

Hagen Norhausen wies auch auf die negative Reaktion von Facebook-Nutzern hin, die jüngst den Organisator der Leverkusener Jazz-Tage für die Entscheidung, die 2G-Regelung durchzusetzen, kritisierten.

Wirte rechnen mit 2G-Regelung

Andreas Berndt vom Dom Brauhaus in Schlebusch ist Freitagmittag gerade dabei, die Tische umzustellen. Bislang durfte er nur 60 Gäste im Innenraum unterbringen, jetzt sind es wieder bis zu hundert. „Das war schon sehr spürbar“, sagt er über die vergangenen Monate. Auch er bleibt bislang noch bei der 3G-Regelung. Er hat die Erfahrung gemacht, dass nur „ganz ganz wenige“ Getestete kämen. Er rechnet damit, dass es langfristig auf die 2G-Regelung hinauslaufen wird, und „das ist nicht verkehrt“, bekräftigt er. Man möchte ja irgendwann wieder ins normale Leben.

Was sich darüber hinaus ab 1. Oktober ändert, lesen Sie hier

Personalprobleme hat Andreas Berndt vom Dom Brauhaus nicht. „Ich habe mein ganzes Team durch die Lockdowns genommen“, betont er. Die Mitarbeitenden hätten Bestellungen entgegen genommen. Er hätte Geld sparen können, „aber ich wollte nicht am falschen Ende sparen“, so Berndt. Der Vorteil für ihn war: Als es wieder los ging, sei er daher „ganz gut aufgestellt“ gewesen.

Auch im Gallodini in der Opladener Bahnstadt zeigt sich, dass die hiesigen Gastronomen mehrheitlich die neuen Abstandsregelung wahrnehmen und wieder mehr Gäste hineinlassen.

Was aber auch mit der neuen Corona-Schutzverordnung nach wie vor in den Innenräumen der Gastronomie gilt: die Maskenpflicht außerhalb des festen Sitz- oder Stehplatzes. Im Freien entfällt die Maskenpflicht hingegen. (Sabine Kuza und Agatha Mazur)

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