Risikogebiet LeverkusenVerwirrung um Corona-Tests - das müssen Reisende wissen

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dpa Flieger

Urlaub und Corona: Nicht einfach. (Symbolbild)

Leverkusen – Seit Dienstag ist Leverkusen Risikogebiet. Das bedeutet: Wer in Urlaub fahren will, muss am Zielort unter Umständen einen negativen Corona-Test vorweisen. Das gilt für viele innerdeutsche Urlaubsregionen, vorneweg für Reisen nach Schleswig-Holstein und Bayern.

Diese Tests sind für Menschen aus viele Städten in NRW kostenlos, auch für Leverkusener. Darauf weist Stadtsprecherin Julia Trick hin. Denn es mehren sich seit Dienstag verzweifelte Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die bei ihren Hausärzten anfragen, dort aber abgewiesen werden.

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Eine Leserin des „Leverkusener Anzeiger“ hat sich gemeldet. Sie hätte mehrere Praxen abtelefoniert: „Den Arztpraxen in Leverkusen liegt kein Auftrag vom Gesundheitsamt vor und es werden keine Testungen vorgenommen oder Überweisungen ausgestellt“, hat sie die Info bekommen.

Stadtverwaltung widerspricht

Dem widerspricht die Stadtverwaltung: Es habe ein Schreiben von der Kassenärztlichen Vereinigung an die Hausärzte gegeben, erklärt Julia Trick. Sie betont: Dass die Bürgerinnen und Bürger sich kostenlos testen lassen können, gehe auf einen Erlass des Landes NRW zurück. Dem notwendigen Rahmenvertrag sei die Stadt Leverkusen beigetreten. Zusätzlich soll in einer städtischen Allgemeinverfügung, die es bereits länger gibt und die vorsieht, dass sich „vulnerable Personengruppen“ auch symptomfrei testen lassen können, für die Dauer der Herbstferien auch Urlauber aufgenommen werden, erklärt Trick.

Hausarztpraxen stark belastet

Thomas Eusterholz, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Leverkusen, ist über die Kommunikation der Stadt pikiert. Er wirbt um Verständnis, dass die Praxen selbst entscheiden könnten, ob sie Kapazitäten für Urlauber-Abstriche haben. Die Hausarztpraxen seien sowieso derzeit „stark frequentiert“ und müssten die „ganze Last“ tragen. Die Sorge ist schlicht: Dass der Normalpatient „auf der Strecke bleibt“.

Eusterholz betont, dass Bürgerinnen und Bürger, die in Urlaub fahren wollen und den negativen Test brauchen, sich an die Hausärzte wenden sollen – das sei genauso vorgesehen –, sollte die Praxis keine Kapazitäten haben, gäbe es noch die Möglichkeit sich beim Synlab, dem Labor am Klinikum, abstreichen zu lassen. Erster Ansprechpartner ist allerdings immer der Hausarzt oder die Hausärztin, an ihnen führt kein Weg vorbei. „Niemand bleibt auf der Strecke“, beruhigt der KV-Vorsitzende.

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