Schlebuscherin zeichnet CartoonsMit Humor gegen den Corona-Koller

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Ursula Christs Corona-Cartoons findet man entweder auf der Straße oder in ihrem Vorgarten.

Ursula Christs Corona-Cartoons findet man entweder auf der Straße oder in ihrem Vorgarten.

Leverkusen – Ursula Christ ist zwiegespalten. Das Volleyball spielen muss gerade pausieren, Geburtstage fallen aus und sowieso ist die ganze Corona-Situation für Laien schwer einzuschätzen. Wie alle anderen ist die Schlebuscherin vorsichtiger geworden. Die IT-Fachfrau und Künstlerin sieht aber auch Positives. Die Familie ist versammelt, mit ihrer Tochter geht sie nun joggen – und die Einschränkungen wecken ihre Kreativität.

Nachbarn bedanken sich

„Ich muss Abstand halten“, denkt sich ein Hund panisch und nimmt Reißaus vor seinem Frauchen. Die Dame im rosa Kleid hat ihre Not, den Hund wieder einzufangen und ruft: „Stoopp!“. Mit Kreide hat Ursula Christ diese Szene für ihre Nachbarn auf der Straße festgehalten. Und bringt damit manche zum Lachen, die dann in ihrem Vorgarten stehenbleiben und sich bedanken. Ganz vorsichtig würden die Nachbarn über ihre Bilder gehen, erzählen sie ihr dann. „Manche können etwas damit anfangen und manche nicht. Beides ist in Ordnung“, sagt die 59-Jährige ganz entspannt.

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Einer der Cartoons

Schon immer hatte sie ein Faible für Kunst. Vor einigen Jahren dann begann Christ immer intensiver zu malen und zu zeichnen. Wie sie auf ihre Ideen für Cartoons und Zeichnungen kommt, kann sie selbst kaum erklären. „Ich setze mich mit Gedanken auseinander und plötzlich habe ich etwas im Kopf“, sagt sie.

Von 2015 bis 2018 war Christ Mitglied bei „Spektrum Leverkusen“, einer Gemeinschaft von Künstlern, die sich zum gemeinsamen Arbeiten treffen. „Alles ganz natürlich“, so der Titel ihrer letzten Ausstellung, in der sie Aquarell und Tusche-Bilder zeigte. Ihre Corona-Cartoons entstehen mit „Gimp“, einem Grafikprogramm. Auf Instagram, in der Facebook-Gruppe der Waldsiedlung und per Whatsapp teilt sie ihre Bilder regelmäßig. Eine „kleine Fangemeinde“ habe sich so zusammengefunden, sagt Christ.

Kunst soll Abwechslung bringen

Auf ihrem Instagram-Kanal zeigt sie auch Bilder einer Reise nach Indien, von der sie kürzlich erst zurückkehrte. Was sie dort gesehen hat, beschäftigt sie auch jetzt noch. „Viele Menschen dort leben von der Hand in den Mund und auf engstem Raum. Uns geht es wirklich noch gut“, sagt Christ.

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Ihre Kunst in Zeiten von Corona soll Abwechslung in den Alltag der Menschen bringen. Ursel Christ versucht, die Tage trotz Corona zu genießen und die Zeit mit der Familie zu schätzen. Und manchmal hilft auch rheinländischer Humor: „Is dir ding Pappnas verrutscht?“, fragt eine blonde Dame in einem von Christs Cartoons einen Herren mit vermeintlich roter Nase. „Nä du Jeck, dat is ming Mund-schutz“, antwortet der Herr im blauen Jackett.

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