40 Jahre BundesligaBayer-04-Fans schwelgen zum Aufstiegsjubiläum in Erinnerungen
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Ein Fest für die Fans war das Jubiläumsprogramm in der BayArena.
Copyright: Ralf Krieger
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Leverkusen – Es sind Szenen der Freude und des Jubels, die sich am 13. Mai 1979 im Ulrich-Haberland-Stadion abspielten. Kurz vor Schluss schießt Matthias Brücken das erhoffte Ausgleichstor für Bayer 04 Leverkusen und verhilft dem Team so zum Aufstieg in die Bundesliga – aus der der Verein nie wieder abstieg. Das Jubiläum der 40-jährigen Zugehörigkeit zur ersten Liga war am Wochenende ein Anlass zum Feiern für den Klub. An drei Tagen wurde der Aufstieg der Mannschaft zelebriert, beginnend am Freitag mit dem „Tag der Aufsteiger“, gefolgt vom letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison gegen den FC Schalke 04 am Samstag sowie dem „Tag der Tradition“ am Sonntag, an dem Vereinslegenden der Werkself auf dem Platz gegeneinander antraten.
Besuch in einer anderen Zeit
„Für den Tag der Aufsteiger haben wir alle Karten verkauft“, sagte Rüdiger Vollborn, der am Programm des Abends mitgearbeitet hat. Kurzfilme mit Ausschnitten aus den Spielen der Saison 78/79 nahmen die 380 Fans mit in eine andere Zeit.
Die Ex-Spieler Willi Korth (u.) und Peter Klimke beim Signieren.
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Vieles hat sich verändert: Die Stadien sind größer und moderner geworden, der Verein professionalisierte sich. Die knappen Hosen der Spieler wurden länger, die Schnäuzer à la Rudi Völler und Vokuhila-Frisuren ersetzt durch andere Modeerscheinungen. „Die Rahmenbedingungen waren früher einfach anders. Wir haben Partien auf dem Platz gespielt, das kann man sich kaum vorstellen. Alt gegen Jung, Raucher gegen Nichtraucher“, erzählte der ehemalige Spieler und Trainer Thomas Hörster lachend. „Nach den Spielen konnten wir vor lauter Nikotinnebel in der Kabine kaum unsere Teamkameraden erkennen“.
Über die Jahre unverändert geblieben: Die Emotionen. Die Freude über einen Sieg und die Trauer über eine Niederlage prägen heute wie damals Fangemeinschaft und Team. Dass fast alle Legenden des Teams von 1979 am Wochenende den Weg nach Leverkusen fanden, berührte sicherlich einige Fan-Herzen.
„Man ist schon sehr stolz auf das, was das Team damals geleistet hat“, sagte Ex-Trainer Willibert Kremer, der mit seinem Trainer-Team vom Publikum Standing-Ovations erhielt. „Wir hatten eine unheimlich positive Kameradschaft. Der eine war für den anderen da und das hat sicherlich den Ausschlag für unseren Aufstieg gegeben“, lobt Kremer seine damalige Mannschaft.
Selbst aus Russland sind Fans für die dreitägigen Feierlichkeiten angereist. Alya Sinetskaya, Anna Konovalova und Anton Sipulia sind alle drei Fans der Werkself und Mitglieder des russischen Bayer-04-Fanclubs. „Mein erstes Spiel war im Mai 2013, also ziemlich genau vor sechs Jahren“, erzählte Sinetskaya. Seitdem habe sie 52 weitere Spiele des Vereins live gesehen, sagte sie stolz und schaute euphorisch der Partie gegen Schalke entgegen, bei dem weitere Fußballlegenden wie Bernd Schneider und Ulf Kirsten im Innenraum der BayArena geehrt wurden.
Stefan Kießling (von links), Aufstiegstrainer Willibert Kremer und die Ex-Manager Heinz Heitmann und Reiner Calmund beim Fachsimpeln.
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Prominenter Besuch
Überraschungsgast am Freitagabend war Reiner Calmund, der mit lauten „Calli“-Rufen aus dem Publikum begrüßt wurde. Calmund, der während der Aufstiegssaison schon als Stadionsprecher und Scout für den Klub gearbeitet hat, fand klare Worte für seine Beziehung zum Verein: „Ich bin, war und bleibe natürlich immer ein absoluter Bayer-04-Fan“.