Kommentar zum Machtkampf der SPD LeverkusenVorwärts – und tief zerstritten

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Leverkusen – Es bleibt stürmisch für die Leverkusener SPD. Während sie im Forum die Kandidatin für die Landtagswahl im Mai kürte, ging draußen zunächst ein stürmischer Regenschauer nieder, dann war ein dramatisch schillernder Regenbogen zu bewundern. Ariane Koepke bekam den Sturm als Bühnendeko, Eva Lux den Regenbogen. Himmlische Zeichen?

Wohl eher nicht. Denn Lux war es schließlich, die den Sturm erntete nachdem sie selbst Wind gesät hatte. Die 2017 zunächst Aylin Doğan zu ihrer Nachfolgerin im Parteivorsitz mit aufgebaut hatte, um diese dann zwei Jahre später für Jonas Berghaus wegzuputschen, der wiederum ein Jahr später das Handtuch warf.

Dieser langwierige Machtkampf hat Lux in der nächsten Runde Ratsmandat und Bürgermeisterin-Titel gekostet sowie Peter Ippolito Ratsmandat samt Fraktionsvorsitz. Noch immer sind die Wunden nicht verheilt, die vom Ortsverein Manfort/ Wiesdorf aus geschlagen wurden. Die Partei ist und bleibt zerrissen, das wurde am Dienstagabend einmal mehr vorgeführt.

Für Lux führt der Weg nach zwölf Jahren Landtag mit nachlassendem politischen Ertrag nun in den politischen Ruhestand, für Koepke aber keinesfalls automatisch in den Landtag. Das vorige Mal hat Rüdiger Scholz von der CDU den Wahlkreis geholt. Dass eine sich vom langen Niedergang wieder erholende SPD das Blatt nun wieder wenden könnte, ist alles andere als sicher. In Leverkusen zumal mit einer Kandidatin, die politisch bisher nicht wirklich in Erscheinung getreten ist.

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Eine SPD Leverkusen, die sich als modern empfindet und politisch wieder in die Offensive gehen will, muss sich dafür erst noch in Form bringen. Ende November soll nach anderthalb Jahren Vakanz an der Spitze ein neuer Unterbezirksvorstand gewählt werden. Dann werden sicher weitere Rechnungen präsentiert und beglichen. Ob das dazu beitragen kann, mit Rückenwind in den nächsten Wahlkampf zu starten?

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