Stress im Leverkusener BürgerbüroWachmänner sollen Aggressionen stoppen

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In der Zulassungsstelle gab es Ärger, dort hat sich ein Wachmann bewährt. Ein zweiter soll nun ins Bürgerbüro.

In der Zulassungsstelle gab es Ärger, dort hat sich ein Wachmann bewährt. Ein zweiter soll nun ins Bürgerbüro.

Leverkusen – Lange Schlangen, langsame Bedienung. Die Zulassungsstelle in Opladen ist trotz technischer Aufrüstung und diverser Versuche, die Abläufe zu entzerren und systematischer zu machen, immer noch ein schwieriges Pflaster für die Bürger. Allzu oft ist die Stimmung gereizt, es wurde laut, „es gab Vorfälle“, sagt Friedhelm Laufs, der Verantwortliche für die Zulassungsstelle. Um Gepöbel einzudämmen und die Bediensteten zu schützen, steht seit einigen Monaten ein Wachmann im Wartebereich der Behörde. Das habe die Lage spürbar entspannt, bilanziert Laufs.

Der Leiter des Bereichs Bürger und Straßenverkehr im Rathaus will deshalb einen zweiten Wachmann. Der soll an einem anderen neuralgischen Punkt der Stadtverwaltung die Wogen glätten: im Bürgerbüro.

Terminsystem bewährt sich

Zwar hat die Stadtverwaltung große Anstrengungen unternommen, um die Abläufe erträglicher zu gestalten und die Wartezeiten zu verkürzen. An einem Tag der Woche geht es nur mit einem Termin, den man zuvor auf der Internetseite der Stadt vereinbart hat. „Dann läuft es spürbar entspannter“, hat Laufs beobachtet. Grund genug für Überlegungen, das Termin-System weiter auszudehnen.

Bisher ist es im vierten Stock des Rathauses in Wiesdorf aber immer noch sehr oft sehr voll. Und die Wartezeiten eher lang. Das sorgt immer wieder für schlechte Stimmung, sogar richtig schlechte. Dann gibt es böse Worte. Und wenn einer anfängt, machen andere mit. „Das Problem ist, dass die Aggression insgesamt zugenommen hat“, sagt Laufs. Deshalb soll der zweite Wachmann her. Auch er nicht in Uniform – ein Sweatshirt mit dem Auftrag seiner Sicherheitsfirma soll reichen.

Bisher sei es so, beschreibt Laufs: Ist es sehr voll im Bürgerbüro und entsprechend unruhig, „hören unsere Mitarbeiter oft mit einem halben Ohr zu, ob am Schreibtisch nebenan alles ruhig bleibt“. Das sollte nicht sein, ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit „können wir als Arbeitgeber auch nicht zulassen“. Ernsthaft passiert sei bisher nichts – weder in der Opladener Zulassungsstelle noch im Wiesdorfer Bürgerbüro. Aber soweit dürfe man es auch nicht kommen lassen.

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Sinnvoll wäre es, Meldewesen und Ausländerbehörde räumlich zu trennen. Das steht auch in einem Gutachten zu den Arbeitsabläufen im Bürgerbüro. Aber dafür ist im Rathaus kein Platz, „da müssten wir schon einen anderen Standort haben“. Dass der so schnell zur Verfügung steht, glaubt Laufs nicht. Deshalb soll erst einmal die Autorität einer Sicherheitskraft die verzwickte Lage entspannen. „Das soll aber eigentlich nur für den Übergang sein“, sagt Laufs.

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