Suche nach der perfekten LeuchteLeverkusener sammelt mit Leidenschaft Taschenlampen

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Die Lichtmacher: Kay Sarembe (links) beim Treffen mit seinen Hobby-Freunden Franky, Erik und Stefan.

Die Lichtmacher: Kay Sarembe (links) beim Treffen mit seinen Hobby-Freunden Franky, Erik und Stefan.

Leverkusen – Eigentlich betreibt er eine Gärtnerei und eine Baumschule – einen Familienbetrieb in Leverkusen Fixheide, in dem Kay Sarembe seine Kreativität ausleben und mit Menschen zusammenarbeiten kann. Doch neben seinem grünen Daumen und seiner Vorliebe für die Gärtnerei hat der Leverkusener noch ein besonderes Faible: Er sammelt Taschenlampen. Rund 140 Exemplare zählen mittlerweile zu Sarembes stolzem Besitz, darunter auch echte Seltenheiten und Unikate. „Als ich damals angefangen habe, hörte ich, dass manche so an die 120 Taschenlampen haben – da dachte ich noch, dass ich da nie hinkommen könnte“, gibt er lachend zu.

Doch bloßes Sammeln um des Sammelns Willen steht für Sarembe nicht im Fokus. Er benutzt die meisten seiner Lampen während der Arbeit und in seinem Alltag und möchte keinen Kult um die Sammelei an sich machen. Vielmehr begeistern ihn die technischen Gadgets und auffällige Besonderheiten in den Designs.

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Taschenlampen funktionieren mit einem sogenannten UI, einem User Interface, das dafür sorgt, dass sich die Lichtintensität oder die Art der Strahlung über die Knöpfe des Gerätes programmieren lassen. Während es bei handelsüblichen Lampen vielleicht nur einen An- und Aus-Knopf gibt, besitzt Sarembe viele Exemplare, die ihr Licht zum Beispiel stufenweise dimmen können, intensive Spotlights werfen oder sogar das Flackern von Kerzenlicht simulieren können.

Seine Kenntnisse darüber gibt er an andere Fans im Internet weiter. Das deutsche Taschenlampenforum hat mittlerweile mehr als 17 700 Mitglieder und zählt über eine Millionen Beiträge. Die Flashies, wie sich die Sammler untereinander selbst nennen, tauschen sich hier über die neuesten Technologien und Weiterentwicklungen aus und posten in erster Linie Kritiken der Leistungen ihrer eigenen Modelle. Außerdem beraten sie auch diejenigen, die selbst auf der Suche nach der perfekten Leuchte für sich sind. Dabei melden sich vom Polizisten über den Sicherheitsbeamten bis hin zum naturliebenden Nacht-Sportler die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Anforderungen.

Licht fürs Gärtnergrundstück

Auch für Kay Sarembe hat das Sammeln damals so angefangen. Nachdem seine alte Mag-Lite den Geist aufgegeben hatte, suchte er nach einem geeigneten Modell, mit dem er auch nachts auf dem Gärtnerei-Grundstück noch seine Wege finden könnte. Das war vor fünf Jahren. Mittlerweile verbringt er jedoch selbst als Kenner den ein oder anderen Abend damit, Neuinteressenten zu beraten oder Rezensionen zu verfassen. Den Reiz des Forums macht für Sarembe vor allem der soziale Aspekt aus: „Das macht total Spaß, wenn man sich da gemeinsam mit Leuten austauscht, die dieselben Interessen haben und die es genauso spannend finden, wer gerade welche Neuheit entwickelt hat.“

An solchen Entwicklungen hat sich Sarembe auch schon im Produktionsprozess beteiligt: Gemeinsam mit einem Produzenten aus China, einem Designer aus München und einer Informatikerin aus Amerika hat er über zwei Jahre den Herstellungsprozess eines neuen Taschenlampenmodells begleiten können. Neben dem Hauptberuf kann so ein Projekt ganz schön aufwendig und fordernd werden – besonders, wenn drei verschiedene Zeitzonen involviert sind. Doch genau solche Herausforderungen haben das Projekt für Kay Sarembe so besonders gemacht. „Man lernt dabei auf jeden Fall auch voneinander und miteinander und freundet sich irgendwie auch dabei an. Das sind dann keine langweiligen Besprechungen und wir haben alle Freude an dem, was wir da tun.“

Der Kontakt zwischen den Sammlerinnen und Sammlern ist Sarembe sehr wichtig. Deswegen veranstaltet er regelmäßig Treffen mit Kollegen aus dem Netzwerk, um sogenannte Beamshots zu erstellen. Das sind Aufnahmen davon, wie die jeweilige Taschenlampe leuchtet. Doch neben diesen Foto-Sessions steht vor allen Dingen das Beisammensein im Vordergrund. An solchen Abenden grillen die Taschenlampen-Fans zusammen, berichten von ihren neuesten Errungenschaften aber eben auch aus ihrem alltäglichen Leben – eine richtige Gemeinschaft.

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