TankrabattWie sich die Preise an Leverkusener Tankstellen jetzt entwickeln

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Frühmorgens war doch einiges los, der große Run auf die Zapfsäulen blieb aber aus.

Leverkusen – Tag eins in Leverkusen mit dem Tankrabatt: seit Mittwoch, 1. Juni, ist der Sprit günstiger. Denn ab jetzt gilt für drei Monate, dass die Steuern auf Benzin und Diesel als Teil des Entlastungspaketes der Bundesregierung sinken: um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Wie wirkt sich das an den Tankstellen im Stadtgebiet aus? Die Redaktion hat sich umgeschaut.

Zu langen Schlangen vor den Zapfsäulen hat der Tankrabatt am Mittwochmorgen eher selten geführt. Um kurz vor acht Uhr morgens stellte es kein Problem dar, eine freie Zapfsäule zu finden. Stichprobe bei der „Oil“-Tankstelle an der B8 in der Nähe des Chemparks: Knapp 1,86 Euro kostet der Liter Superbenzin um 8 Uhr, einen Cent mehr eine Stunde später. Von einem großen Andrang kann man nicht sprechen. Eine Bielefelderin kommt vorbei, sie sei auf dem Weg von Köln zurück und musste eh tanken, „da hab ich wohl Glück“, sagt sie mit dem Blick auf die Preise. Im Vergleich zum Vortag zahlt sie deutlich weniger. Am Dienstag hätte sie 2,16 Euro pro Liter zahlen müssen. Und auch eine weitere Frau aus Leverkusen winkt ab bei der Frage, ob sie gewartet hat.

Doch es gibt auch andere: „Ich habe die ganze Woche extra nicht getankt“, räumt ein Kölner mit seinem Citroën ein. Er sei auch extra zu dieser Tankstelle nach Wiesdorf gefahren, jenseits der Stadtgrenze habe der Sprit 1,98 Euro gekostet. „Der Sprit ist gerade sowieso zu teuer“, stöhnt er. Ein Motorrad-Fahrer erzählt, hätte er am Vortag nicht eine ungeplante Fahrt gehabt, für die er tanken musste, hätte er in der Tat bis Mittwoch gewartet. Aber bei dem kleinen Tank mache das eh nicht so viel aus, findet der Leverkusener. Bei seinem Auto sehe das allerdings anders aus.

Ersten standen bereits vor der Tür

Hinter der Theke der „Oil“-Tankstelle steht Marion Klütsch: „Um 6 Uhr stand der erste schon vor der Tür“, erzählt die Mitarbeiterin, es sei „viel los gewesen“. Ihr Eindruck? „Die Leute freuen sich darüber, viele hätten nicht gedacht, dass es direkt am ersten Tag günstiger ist.“ Gegen Abend erwartet sie nochmal mehr Andrang.

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In Hitdorf betreibt die Firma Brinkschulte die größte Tankstelle. Aufgrund der Nähe zur Autobahn und zu angrenzenden Kommunen tanken an der Langenfelder Straße nicht nur Leverkusenerinnen und Leverkusener, sondern auch Autofahrende aus Monheim oder Langenfeld. So wie Andreas Freghorst, der denn auch zugibt, an diesem Morgen wegen des Tankrabatts hergekommen zu sein. Bei den derzeitigen Preisen nutze er dieses Angebot, da er beruflich auf das Auto angewiesen sei. Gleichwohl betont er: „An und für sich halte ich den Rabatt für eine unausgegorene Sache, die eher den Mineralölkonzernen nutzt und dem Klimaschutz zuwider läuft.“

Und der noch nicht so richtig zu ziehen scheint, denn: Der Liter Super kostet in diesem Moment zwar 1,85 Euro. Weniger als in den Wochen zuvor. Doch um Freghorst herum steht nur etwa ein halbes Dutzend anderer Autos. Und das ist nach Aussage von Tankstellenmitarbeiter Leon Dubois ein „völlig normales“ Szenario für einen Mittwochmorgen. „Bislang ist alles normal.“

Warten auf das lange Pfingstwochenende

Trotzdem haben sich die Mitarbeitenden der Tankstelle für den ersten Tag des Tankrabattes vorsorglich in andere, frühere Schichten aufgeteilt. „Und wir sind den ganzen Tag über eine Person mehr.“ Vielleicht komme der Ansturm ja am Nachmittag noch, „wenn viele von der Arbeit nach Hause fahren.“ Zudem müsse man noch das lange Pfingstwochenende abwarten. „Da kann es sein, dass mehr los ist.“

Auch wenn der große Run auf die Zapfsäulen bislang ausgeblieben ist: Der Preisvergleich auf einschlägigen Webseiten zeigt eindeutig, wie stark die Preise tatsächlich gefallen sind seit Inkrafttreten des Tankrabatts. Um 18 Uhr am Dienstagabend kostete der Liter Super in Leverkusen zwischen 2,16 und 2,21 Euro. Um kurz vor 14 Uhr am Mittwoch liegen die Kosten bei 1,86 bis 1,93 Euro pro Liter. Bis 18 Uhr am Mittwoch hat  sich das kaum geändert: Zwischen 1,86 und 1,90 Euro zahlen Leverkusenerinnen und Leverkusener zu diesem Zeitpunkt. Der Tankrabatt macht sich bemerkbar, nachdem die Spritpreise in den vergangenen Wochen wieder massiv angestiegen waren.

Der Blick über die Stadtgrenze nach Leichlingen zeigt ebenfalls: Sowohl die „Tap“-Tankstelle in Trompete wie auch „Oil“ auf der Brückenstraße haben den Preis um 32 Cent gesenkt. Der Andrang hat sich allerdings bisher nicht verändert. Laut eines Mitarbeiters sei „vor einer Woche mehr los gewesen“.

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