Umfrage in der Corona-KriseJede fünfte Firma in Leverkusen fürchtet eine Pleite

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Markus Märtens, derzeit auch Chef der Wirtschaftsförderung, hat die Unternehmen zur Lage in der Corona-Krise befragen lassen.

Leverkusen – Was macht die Corona-Krise mit den Unternehmen? Das wollte die Wirtschaftsförderung Leverkusen herausfinden und hat 570 Firmen angeschrieben. Der Rücklauf war überschaubar: ein Viertel. Dennoch lässt sich aus den Antworten ablesen, wo der Schuh drückt in Zeiten der Pandemie-Abwehr. Vielen fehlt Geld. Die Hälfte der Unternehmen habe finanzielle Hilfe in Anspruch genommen, hat die Auswertung der WfL-Umfrage ergeben. Am häufigsten wurde die NRW-Soforthilfe abgerufen, gefolgt von Kurzarbeitergeld. Auch Steuerstundungen und die Reduzierung von Steuer-Vorauszahlungen waren für die Unternehmen wichtig, um bisher durch die Krise zu kommen.

Vielen wird das nach eigener Einschätzung nicht mehr helfen. Immerhin 20 Prozent der Unternehmen rechnen mit dermaßen hohen Umsatzrückgängen, dass sie eine Insolvenz nicht mehr ausschließen. Ganz schwer hat es die Veranstaltungs- und Reisebranche, der Einzel- und Großhandel, Dienstleister im Umfeld von Handel und anderen Unternehmen sowie die Gastronomie. In zwölf Prozent der Unternehmen, die sich an der WfL-Umfrage beteiligten, wurden entweder schon Mitarbeiter entlassen oder es ist damit zu rechnen. Dort bestätigen sich also die jüngsten Zahlen der Arbeitsagentur: Mit Kurzarbeit ist die wirtschaftliche Corona-Krise nicht in den Griff zu bekommen.

Fast 30 Prozent nicht betroffen

Ein Drittel der Unternehmen in der Stadt geht immerhin davon aus, mit Kurzarbeit durch die Krise zu kommen. Sogar fast 40 Prozent glauben, ohne Kündigungen auszukommen. Das dürften vor allem die Firmen sein, die von der Pandemie und ihrer Abwehr überhaupt nicht oder kaum betroffen sind – immerhin fast 30 Prozent.

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Die Krise hat aber für neue Kreativität gesorgt. Auch das zeigt die Umfrage. 40 Prozent der Unternehmen sahen sich für neue Betriebsabläufe gut aufgestellt, weil digitale Strukturen vorhanden waren. Etwas mehr haben durch Corona einen Digitalisierungsschub erlebt, etwa Vertriebskanäle im Netz erschlossen, dort Kundenkontakte gepflegt oder ihre Arbeitsabläufe organisiert.

Digital werden

Die Arbeitswelt der Zukunft beleuchtet die Wirtschaftsförderung Leverkusen mit einem Weiterbildungsangebot im Netz, das wegen der Corona-Krise ausgebaut wird. Im vierten Quartal könnte es auch wieder Präsenzveranstaltungen geben. Details zu den Seminaren für Unternehmer veröffentlicht die WfL im Netz. (tk)

www.wfl-leverkusen.de

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