EnergiewendeSo viele Solaranlagen gibt es in Leverkusen, Leichlingen und Burscheid

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Luftaufnahme Wupsi Betriebshof

Mit dem Ausbau von 2011 war der Wupsi-Betriebshof in Leverkusen Vorreiter in Sachen Solarenergie. (Archivbild)

Ein Vergleichsportal zeigt, wie die Städte im bundesweiten Vergleich abschneiden. Mit einem Wert können Leichlingen und Burscheid auftrumpfen.

Im ersten Quartal dieses Jahres sind in Leverkusen insgesamt 192 Photovoltaik-Anlagen (PV) neu installiert worden. Dies entspricht einem Zuwachs von zwölf Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung im Dezember vergangenen Jahres. Das geht aus dem Solar-Ranking von „Selfmade-Energy“ hervor, das auf Daten des Statistischen Bundesamts beruht. Damit liegt das Wachstum in Leverkusen über dem bundesweiten Durchschnitt aller deutschen Städte von 7,7 Prozent.

Die Gesamtzahl der in Leverkusen installierten Solaranlagen beträgt aktuell 1859 Anlagen – das entspricht ungefähr einer Fläche von 15 Fußballfeldern. Die installierte Leistung in Leverkusen liegt damit bei insgesamt etwa 24 Megawatt. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Leverkusen es im Ranking der Städte mit etwa elf Anlagen auf Platz 1922 – gemessen an der insgesamt installierten Leistung auf Rang 421.

Leichlingen und Burscheid vor Leverkusen

In Leichlingen wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 76 Anlagen installiert, was einem Anstieg von 11,8 Prozent entspricht. Insgesamt versorgen damit 719 Solaranlagen die Blütenstadt mit Strom. Das entspricht einem Durchschnitt von etwa 26 Anlagen pro 1000 Einwohner. Knapp dahinter liegt Burscheid mit etwa 24 Anlagen. Insgesamt liegen 447 Solaranlagen auf dem Burscheider Stadtgebiet. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist man in Leichlingen und Burscheid also weiter als in Leverkusen.

Der Geschäftsführer des Vergleichsportals „Selfmade-Energy“, Tim Rosengart, geht davon aus, dass aktuelle politische Debatten Einfluss auf die Kunden haben: „Durch die neue EU-Richtlinie zur Gebäudesanierung und die Vorgaben der Regierung für Heizung & Co. beschäftigen sich sehr viele Hausbesitzer mit der Anschaffung einer Wärmepumpe. Da diese sehr viel Strom verbraucht, spielen viele zusätzlich mit dem Gedanken, sie mit Sonnenstrom vom eigenen Dach zu speisen – und eine PV-Anlage zu installieren.“

Thema immer relevanter für Städte

Im vergangenen Jahr boomte die Branche aufgrund von Sorgen um die Energieversorgung. „Unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine hat eigentlich kaum jemand nach Preisen gefragt“, so Rosengart weiter, „das entscheidende Kriterium war, welche Firma am schnellsten installieren konnte. Viele wollten ihre energetische Unabhängigkeit so schnell wie möglich erreichen. Der Preis spielte keine Rolle, das haben viele Solarfirmen ausgenutzt.“ Mittlerweile sei das Angebot wieder deutlich größer und die Lieferzeiten lägen nicht mehr bei sechs bis 18 Monaten, wie noch im vergangenen Jahr, sondern bei etwa vier Wochen.

Daher ist energieeffizientes Bauen auch in der Stadtpolitik immer wieder Thema. Der Leverkusener Stadtrat hatte im Februar die Installation von Photovoltaik-Anlagen am Werner-Heisenberg-Gymnasium beschlossen. Die Installation soll im Rahmen einer Sanierung bis spätestens November 2026 stattfinden.

In Leichlingen helfen neun ehrenamtliche Solarberater mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen bei der Energiewende. Privatpersonen können sich von der „Bürger-Solarberatung“ kostenfrei unterstützen lassen.

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Photovoltaik-Anlagen (358.658). Das liegt auch an Metropolen wie Köln, das im ersten Quartal 2023 mit einem Plus von 14 Prozent am stärksten zugelegt hat. In absoluten Zahlen wurden die meisten Solaranlagen in den Metropolen Berlin (+1405), Köln (+717) und Hamburg (+598) errichtet.

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