GummersbachCorona bedeutet für die Postzusteller noch mehr Arbeit vor Weihnachten

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Frank Reuschel hat vor Weihnachten viel zu tun.

Frank Reuschel hat vor Weihnachten viel zu tun.

Gummersbach – Bis zu 250 Pakete, sieben Stunden Zeit, ein Fahrer, ein Fahrzeug und eine Mission: die Pakete noch vor Weihnachten zu ihrem Bestimmungsort zu bringen und das schnell, zuverlässig und sicher. Der Herausforderung stellen sich die Zusteller der Deutschen Post DHL gerade in ganz besonderem Maße an sechs Tagen die Woche. Die Weihnachtszeit fordert von ihnen allen Höchstleistungen. Schließlich boomt der Online-Handel seit Jahren und wird immer noch beliebter.

Die Pandemie hat die Lage spürbar verschärft. Durch den erneuten Lockdown und das Vermeiden persönlicher Kontakte beim Shopping sind dieses Jahr noch einmal deutlich mehr Pakete auf den Weg gebracht worden. Und auch, wenn durch Packstationen und vertraglich vereinbarte Ablageorte Kontakt und Zeit gespart werden können, braucht es den vollen Einsatz der Postboten, um alle Geschenke rechtzeitig zu verteilen.

„Freundlichkeit ist ein Boomerang“

Für Frank Reuschel ist selbst das kein allzu großes Problem. Er arbeitet schon seit 43 Jahren bei der Post – und das mit Leib und Seele. Er stellt Pakete im Raum Gummersbach-Mitte und Dieringhausen zu. Die Bewohner kennen ihn hier und grüßen ihn teilweise sogar mit Vornamen.

„Freundlichkeit ist ein Boomerang“, ist er sicher, „ich bin freundlich zu den Leuten, und sie sind freundlich zu mir.“ Da kann er auch darüber hinwegsehen, dass dieses Jahr scheinbar besonders viel Wein und andere schwere Geschenke verschickt werden.

Frank Reuschel bei der Arbeit.

Frank Reuschel bei der Arbeit.

Die DHL hat auf die gestiegene Anzahl an Paketen reagiert, 10 000 neue Stellen ausgeschrieben und 13 000 neue Fahrzeuge angeschafft. Probleme, die ausgeschriebenen Stellen zu besetzen, habe es nicht gegeben, heißt es.

Viele neue Kollegen hätten zuvor in der Gastronomie gearbeitet und könnten ihren Beruf dort wegen der Pandemie nicht ehr ausüben. „Diese Menschen passen perfekt zu uns. Sie haben Erfahrung damit, auch unter Stress ruhig zu bleiben, und sind Kundenkontakt gewohnt“, sagt Achim Gahr, Leiter der Post-Pressestelle Mitte.

Seit 43 Jahren bei der Post und bei all der Plackerei besonders in den Tagen vor Weihnachten macht sein Job Frank Reuschel immer noch Spaß; erst recht, wenn er „Fanpost“ von seinen Kunden bekommt. „Für Frank, den freundlichen DHL-Boten“ steht auf dem Kuvert.

Seit 43 Jahren bei der Post und bei all der Plackerei besonders in den Tagen vor Weihnachten macht sein Job Frank Reuschel immer noch Spaß; erst recht, wenn er „Fanpost“ von seinen Kunden bekommt. „Für Frank, den freundlichen DHL-Boten“ steht auf dem Kuvert.

Zustellung und die Alltagsroutinen der Postboten haben sich dieses Jahr geändert. Die Zusteller stellen die Pakete nun vor der Tür ab, um nach dem Klingeln sofort wieder genügend Sicherheitsabstand herzustellen. Und die elektronische Empfangsbestätigung unterschreibt der Zusteller jetzt selbst, sobald das Paket vom Kunden entgegengenommen wurde. Natürlich gelte auch dabei die strikte Maskenpflicht, sagt Gahr – auch wenn das nicht alle Postkunden bestätigen würden, wie entsprechend irritierte Anrufe in unserer Redaktion belegen.

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Selbst am 24. Dezember ist Frank Reuschel noch auf der Bahn, um auch noch die letzten Pakete pünktlich zum Fest zu verteilen. Damit das klappt, muss auch das Wetter mitspielen. Denn die Straßen sind trotz des Lockdowns voll, käme jetzt noch Schnee dazu, wäre ein rechtzeitiges Zustellen kaum noch möglich.

Trotzdem wünscht sich auch die Post weiße Weihnachten für alle, aber bitte erst nach 14 Uhr am 24. Dezember.

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