Gummersbach-SteinenbrückHelmenstein und Grüne für Wiederherstellung von Köhlers Teich

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Köhlers Teich ist aktuell weitgehend abgelassen.

Köhlers Teich ist aktuell weitgehend abgelassen.

Gummersbach – Soll der marode Köhlers Teich in Gummersbach-Steinenbrück 1:1 wieder hergestellt und der Damm repariert werden? Oder kommt eine nach Expertenmeinung ökologisch bessere Variante zum Tragen, bei der der Teich aufgegeben und der Hömicker Bach renaturiert würde? Eine Entscheidung soll es erst im September geben. Doch ein einstimmiger Beschluss in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung scheint nach der jüngsten Sitzung am Mittwoch noch ungewiss.

Wie Mitte Mai berichtet, ist der Teich undicht, der Damm teilweise eingebrochen. Die Grünen hatten sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt auf eine Herstellung des Teichs in der seit Jahrzehnten bekannten Form festgelegt und waren damit dem Bürgerwillen in Steinenbrück gefolgt. Allen voran der Familie Köhler, die den Teich mehr als 100 Jahre gepachtet und die Fischereirechte ausgeübt hat.

Helmenstein will Bürgerwillen folgen

Obwohl es inzwischen eine Expertise des eingeschalteten Ingenieurbüros Osterhammel gibt, das eine 1:1-Wiederherstellung vor allem aus ökologischer Sicht nur für die zweite Wahl hält, machte sich am Mittwoch nun auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein dafür stark, dem Bürgerwillen zu folgen. Damit sei man in Gummersbach immer ganz gut gefahren, sagte er.

„Ökologie ist wichtig, aber nicht die Richtschnur unseres Handels, die über allem steht“, sagte der Bürgermeister. Die CDU-Fraktion positionierte sich derweil noch nicht. Uwe Dick (CDU) gab zu bedenken, dass der Teich im Sommer bei sinkendem Wasserspiegel nicht nur übel rieche, sondern auch drohe umzukippen.

Der Damm von Köhlers Teich war derart unterspült, dass die Fahrbahn eingebrochen ist.

Der Damm von Köhlers Teich war derart unterspült, dass die Fahrbahn eingebrochen ist.

Das von der Verwaltung beauftragte Büro Osterhammel stellte im Ausschuss das Ergebnis seiner Untersuchung vor. Maike Strombach machte deutlich, dass eine Wiederherstellung des Teichs zwar am kostengünstigsten, ökologisch aber nicht sinnvoll sei.

Verschiede Herangehensweisen sind möglich

Im Gegensatz zu dieser Variante A präferiert das Ingenieurbüro in seiner Expertise die Variante B. Bei der würde der Teich aufgegeben und ein Gewässerlauf hergestellt. Die gewonnene Fläche könnte man für die Naherholung ausbauen, sagte Strombach.

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Die Variante C – eine Mischung aus A und B, wäre am teuersten und wurde auch von Strombach als nicht empfehlenswert eingestuft. Die Expertin machte deutlich, dass der Teich in seiner jetzigen Form nicht genehmigt sei. Eine Wiederherstellung werde daher auch von der Unteren Wasserbehörde beim Oberbergischen nicht empfohlen, allenfalls geduldet. „Wenn man sich für die Wiederherstellung entscheidet, würde man die Pläne beim Kreis noch einmal genauer prüfen“, so Strombach.

Viele Gummersbacher mit dem Teich aufgewachsen

Ihr warf Joachim Scholz (Grüne) allerdings vor, die Variante B „schöngemalt“ zu haben. Die Renaturierung für den Bereich sei relativ. „Der ökologische Nutzen durch den neuen Freilauf wird etwas zu charmant dargestellt“, findet Scholz, der daran erinnerte, dass die Bürger einen Teich mit Enten wollten, an dem sie sich hinsetzen könnten. Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner widersprach Scholz deutlich. „Hier wird nichts schöngemalt“, sagt der Baudezernent.

Als Anlieger berichtete Wolfgang Köhler, dass es Leute gebe für einen Förderverein, der sich um die Teichanlage nach einer Wiederherstellung kümmern wolle. Und der Bürgermeister machte deutlich, dass viele Menschen in Gummersbach mit dem Teich aufgewachsen seien. „Der war immer schon da.

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