OberbergKreis sucht 200 Interviewer für die Volkszählung 2022

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Im Oberbergischen Kreis werden rund 27.000 Menschen in einer Stichprobe befragt.

Im Oberbergischen Kreis werden rund 27.000 Menschen in einer Stichprobe befragt.

Oberberg – Knapp elf Jahre nach der letzten Volkszählung ist es in wenigen Monaten wieder soweit: Beim europaweiten „Zensus 2022“ werden allein im Oberbergischen Kreis zwischen Mai und August kommenden Jahres zirka 27 000 Einwohner nach ihren persönlichen Verhältnissen befragt, unter anderem zur Haushaltsstruktur, zur Bildung und zur Erwerbstätigkeit. Die erhobenen Daten sollen Politik, Verwaltung und Wirtschaft als Planungs- und Entscheidungsgrundlage dienen, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. Etwa zu der Frage, ob es in Deutschland genügend Wohnungen gibt.

Der Zensus basiere vor allem auf bereits vorhandenen Daten, etwa aus bereits existierenden Melderegistern. Diese Daten sollen anhand der bald anlaufenden Befragungen geprüft und fortgeschrieben werden. Damit nicht alle Bürgerinnen und Bürger im Land befragt werden müssen, gibt es lediglich Stichproben – für die in Oberberg ganz genau 26 889 Menschen in Haushalten und weitere 4595 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften Auskunft geben müssen.

Teilnahme an der Volkszählung ist verpflichtend

Die Teilnahme ist verpflichtend. Das Grundrecht aller Bürger auf informationelle Selbstbestimmung werde durch den Zensus nicht angetastet: Aus den Veröffentlichungen würden keinerlei Rückschlüsse auf die Angaben von Einzelpersonen möglich sein. Es gehe lediglich darum, allgemeine Erkenntnisse aus den Daten zu ziehen.

In erster Linie solle der neue Zensus im kommenden Jahr dazu dienen, eine genaue Zahl der Bevölkerung zu erfassen. Zwar würden für die laufenden Bevölkerungsfortschreibungen die Zahl der Neugeborenen und die der Zugezogenen addiert sowie die Zahl der Verstorbenen und die der Fortgezogenen abgezogen. Doch im Laufe der Jahre könne es dabei zu immer größeren Ungenauigkeiten in den Bevölkerungsdaten kommen, heißt es dazu von der oberbergischen Kreisverwaltung.

Nettokaltmiete wird erstmals abgefragt

So liefere der Zensus genaue Informationen für Gemeinden, die aus keiner anderen Statistik so genau hervorgehen würden; zum Beispiel zur Haushaltsgröße, zum Bildungsstand oder auch zum Wohnungsleerstand und zur Art der Heizung. Beim Zensus erstmals erfragt werde auch die Nettokaltmiete.

Nach 2011 hätte der nächste Zensus einem Zehn-Jahres-Turnus folgend bereits in diesem Jahr stattfinden sollen, er wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

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Der Oberbergische Kreis betont, dass er die erhobenen Daten nicht selbst auswertet. Sie würden verschlüsselt an das Statistische Landesamt übertragen. Nach dem Projekt würden keinerlei Unterlagen zurückbehalten. Die Verwaltung des Kreises diene lediglich als Erhebungsstelle.

Und als solche sucht sie nun Unterstützung in der Bevölkerung: Zirka 200 Erhebungsbeauftragte sind gesucht, die einen Teil der Daten erfassen. Wer als Interviewer tätig sein möchte, könne sich seine Zeit frei einteilen. Die Aufgabe sei zwar eine ehrenamtliche, doch es gebe eine attraktive Aufwandsentschädigung. Weitere Informationen gibt es beim Kreis per E-Mail unter zensus@obk.de oder telefonisch unter (0 22 61) 88-1960.

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