Oberbergischer KreisIn der Gastronomie gibt es immer weniger Tarifverträge

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Die Gewerkschaft NGG fordert mehr Tarifverträge für ihre Beschäftigten. (Symbolbild)

Oberberg – Wer heute einen Tarifvertrag besitzt, arbeitet weniger und hat mehr Geld in der Tasche. Zu diesem Fazit gelangt die Region Köln der Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten (NGG), die für ihre Branche jetzt eine Studie der Kölner Hans-Böckler-Stiftung aus dem vergangenen März aufgearbeitet hat. Dabei nimmt die NGG auch Oberberg in den Blick: Hier sind demzufolge rund 4300 Menschen im Lebensmittel- und Gastgewerbe beschäftigt.

Landesweit aber, so die NGG, hätten nur noch 57 Prozent dieser Beschäftigten einen Arbeitsvertrag mit Tarifbindung – ob diese Quote auch für Oberberg gilt, teilt die NGG indes nicht mit. Unterm Strich verdienten Tarifbeschäftigte in Vollzeit rund 800 Euro mehr im Monat und arbeiteten dafür aber fast eine ganze Stunde weniger.

So betrage die wöchentliche Arbeitszeit in tarifgebundenen Betrieben bei Vollzeit 38,4 Stunden. Ohne Tarifvertrag sind es laut NGG dagegen 39,4 Stunden. Die Monatseinkommen beziffert die Gewerkschaft auf derzeit 3980 Euro, ohne Tarifvertrag aber nur auf 3200 Euro.

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„In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie diesen werden die Vorteile von Tarifverträgen besonders deutlich“, sagt Manja Wiesner, NGG-Geschäftsführerin der Region Köln. Tarifverträge böten zudem oft einen besseren Schutz vor Kündigung oder regelten die Aufstockung von Kurzarbeitergeld. Mit Sorge betrachte die NGG, dass immer mehr Unternehmen einen Bogen um Tarifstandards machten.

Wurden zuletzt eben noch 57 Prozent aller Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen mit einem Tarifvertrag ausgestattet, so seien es im Jahr 2003 noch 72 Prozent gewesen. (höh)

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