Regeln für das Miteinander„Zartbitter“ thematisiert sexuelle Übergriffe durch Kinder

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Mit Stofftieren und Puppen zeigte Alexe Limbach den Kindern, wie sie sich aus unangenehmen Situationen befreien können.

Mit Stofftieren und Puppen zeigte Alexe Limbach den Kindern, wie sie sich aus unangenehmen Situationen befreien können.

Oberbantenberg – Sina und Tim sind beste Freunde. Sie spielen Memory, aber auch Mutter-Vater-Kind und Doktor. Auf kindliche Art und Weise untersuchen sie sich gegenseitig, respektieren dabei aber die persönlichen Grenzen des jeweils anderen. „Möhrensalat“ lautet das Passwort, das dem anderen signalisiert: „Bis hier hin und nicht weiter“. Ein drittes Kind, Arno, gesellt sich zu Sina und Tim und möchte mitspielen.

Als er Tim zu nahe kommt und auch ein wiederholtes Nein nicht akzeptieren möchte, gehen die zwei Freunde zur Erzieherin und bitten um Hilfe. Alles richtig gemacht!

„Sina und Tim spielen Doktor“ heißt das Präventionstheaterstück von „Zartbitter“, der Kölner Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Es soll Kinder im Kita- und Grundschulalter die Regeln für einen achtsamen Umgang vermitteln. Für zwei Aufführungen war „Zartbitter“ nun zu Gast bei der Helen-Keller-Schule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung in Oberbantenberg. Insgesamt 60 Kinder, aufgeteilt in zwei Gruppen, lachten und klatschten begeistert, als der Hase, das Faultier und der Roboter Geschichten von Sina, Tim und anderen Kindern erzählten.

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Gespielt wurde das Solostück von Alexe Limbach, die den Stofftieren und Puppen ihre Stimme lieh. In Zusammenarbeit mit der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Köln als Förderer des Präventionstheaters „Zartbitter“ und der Beratungsstelle „nina + nico“ gehört die Helen-Keller-Schule zu 60 Kindergärten und Grundschulen insgesamt, die an diesem Projekt beteiligt sind. „Die Kinder sollen lernen, was gute und was schlechte Gefühle sind und dass es kein Petzen ist, wenn man sich Hilfe holt“, sagt Sabrina Schultheis, Förderlehrerin an der Helen-Keller-Schule.

Die Kinder, führt Schultheis aus, verbrächten sehr viel Zeit in der Schule und mit den Erziehern. Das Puppenspiel soll auch dabei helfen, das Vertrauensverhältnis zu stärken. Lydia Follmann, Leiterin der Förderschule, sagt: „Wir haben uns bewusst für dieses Theaterstück entschieden im Rahmen unserer Präventionsarbeit. Wir möchten die Kinder bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und sie darin stärken, persönliche Grenzen zu setzen und diese auch durchzusetzen.“

www.zartbitter.de

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