Ukraine-KriegWipperfürth und Lindlar bereiten sich auf weitere Geflüchtete vor

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Geflüchtete aus der Ukraine nach ihrer Ankunft in NRW, hier in Köln. 

Wipperfürth/Lindlar – 127 Geflüchtete waren mit Stand Freitag in der Hansestadt gemeldet. Die Entwicklung sei sehr dynamisch und es gebe täglich Veränderungen, sagt Marius Marondel Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales der Stadt. Bisher seien die Flüchtlinge aufgrund privater Kontakte nach Wipperfürth gekommen, für die nächste Woche seien die ersten Zuweisungen vom Land angekündigt.

Mehr als 20 schulpflichtige Kinder sind gemeldet. Die Anmeldung sowie die Erstberatung der Kinder und ihrer Familien soll an der wohnortnächsten Schule erfolgen, informiert die Pressestelle der Stadt. Die Schulleitungen sollten dann entsprechend die Schulaufsicht informieren, sodass diese eine Zuweisung des jeweiligen Kindes an eine konkrete Schule vornehmen könne. Die Kinder sollten in den normalen Unterricht integriert werden und zusätzlich eine Deutschförderung erhalten. Das Verfahren sei in dem Runderlass „Integration und Deutschförderung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler“ geregelt, berichtet die Stadt weiter.

Hilfsbereitschaft ist groß

Sie sei dankbar für die große Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger und die zahlreichen privaten Wohnraumangebote und die Initiativen zum Sammeln von Spenden, so Bürgermeisterin Anne Loth. Auch wenn die erste Etage der Alten Post kurzfristig als Wohnraum für geflüchtete Familien zur Verfügung stehe, werde aufgrund der nicht kalkulierbaren Entwicklung und der zu erwartenden Zuweisungen weiterhin Wohnraum für die Flüchtlinge benötigt, sagt Marondel.

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In Lindlar sind bis Freitag 85 Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen, auch hier ist die Entwicklung sehr dynamisch. Wie Bürgermeister Dr. Georg Ludwig informierte, trafen im Laufe des Tages weitere 15 Personen aus der Ukraine ein. Dazu sind in der Gemeinde aktuell noch 90 Flüchtlinge aus anderen Krisenregionen untergebracht.

Geflüchtete werden im Freilichtmuseum Lindlar untergerbacht

Die Gemeinde verfüge noch über 30 freie Plätze. Ab Montag stelle das LVR-Freilichtmuseum die Museumsherberge mit rund 40 Plätzen zur Verfügung. Die Gemeinde sei dankbar für die unbürokratische Kooperation mit dem LVR, so Ludwig. Die Räume in der Herberg eigneten sich besonders für größere Familien.

Weitere Kapazitäten würden angesichts der zu erwartenden Zuweisungen aufgebaut, unter anderem plane die Verwaltung die kleine Turnhalle bei der Lennefetalhalle in Lindlar vorsorglich mit ein. Die Schulen und Vereine, die die Halle für ihren Sport nutzten seien entsprechend informiert worden. Auch bei der Flüchtlingssituation im Jahr 2015 hatte man die Halle als Unterkunft vorgesehen, so der Bürgermeister.

Täglich gebe es Hilfs- und Spendenagebote von den Lindlarerinnen und Lindlarer die sich über die Mailadresse ukrainehilfe@lindlar.de melden könnten. Er freue sich sehr über die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Auch die Tagesthemen hatte in ihrer Sendung am Donnerstag über zwei ukrainische Frauen berichtet, die mit ihren Kindern nach Lindlar gekommen sind und dort von der Gemeinde betreut werden.  

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