Chefin in der katholischen KircheLindlars Gemeinden liegen in Schlütters Händen

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Angelika Schlütter vor St. Severin, die gebürtige Wipperfürtherin wohnt heute  in Wallefeld.

Angelika Schlütter vor St. Severin, die gebürtige Wipperfürtherin wohnt heute  in Wallefeld.

Lindlar – Als vor wenigen Tagen die Deutsche Bischofskonferenz mit Dr. Beate Gilles erstmals eine Frau zur Generalsekretärin wählte, sorgte das für Schlagzeilen. In der Katholische Kirche in Lindlar sind Frauen schon seit Jahren in leitenden Positionen tätig, wenn auch nicht als Priester. Angelika Schlütter arbeitet seit 2018 als hauptamtliche Verwaltungsleiterin des Seelsorgebereichs Lindlar.

Sie ist Chefin von 76 Mitarbeitern, die in den katholischen Kindertagesstätten, im Pfarrbüro, als Küster und Organisten arbeiten, als Hausmeister, Reinigungskräfte und im Jugendzentrum „Horizont“. Doch das ist längst noch nicht alles. Zu ihrem Aufgabenbereich zählen auch die Kindergärten und andere Gebäude sowie deren Energieversorgung. Schlütter koordiniert die Gespräche mit den kirchlichen Gremien und muss dass, was dort beschlossen wird, umsetzen. In der Corona-Pandemie finden viele der Treffen als Video-Konferenzen statt. „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich“, sagt die 63-Jährige.

2015 bot das Erzbistum Köln ihr und anderen Kolleginnen und Kollegen eine Fortbildung an, um künftig als Verwaltungsleiterin zu arbeiten. Angelika Schlütter griff zu. Mittlerweile gebe es im Erzbistum Köln rund 140 hauptamtliche Verwaltungsleiter und Assistenten, davon seien rund zwei Drittel Frauen, berichtet sie. Wichtig ist ihr die Vernetzung der Verwaltungsleiterinnen und -leiter untereinander.

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„Viele Frauen tragen und stützen die Kirche“

Eine Besonderheit in Lindlar ist es, dass der Seelsorgebereich sich aus fünf einzelnen Gemeinden zusammensetzt – in Lindlar, Frielingsdorf, Hartegasse/Süng, Linde und Hohkeppel/Schmitzhöhe. Das mache die Arbeit für die Verwaltung nicht unbedingt einfacher, sagt Schlütter, weil es dadurch viele geringfügig Beschäftigte gebe. Doch aus Sicht der Gläubigen seien kleinteilige Strukturen eine gute Sache.

Wie das Erzbistum Köln künftig aussehen wird – Stichwort „Pastoraler Zukunftsweg“ – ist eine Frage, die auch Angelika Schlütter sehr beschäftigt. „Die wollen die Kirchen zusammenlegen“, das sei eine Befürchtung, die von vielen Menschen geteilt würde, sagt die Verwaltungsleiterin. „Vielleicht sollte man das Konzept noch einmal durchdenken.“

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Dass die katholischen Bischöfe nun eine Frau zur Generalsekretärin gewählt haben, begrüßt sie. „Viele Frauen tragen und stützen die Kirche und die Gesellschaft zu einem so großen Teil, sind gut ausgebildet und leistungsstark. Da ist es folgerichtig, dass Sie auch Verantwortung in Führungspositionen übernehmen. Wenn wir die Zukunft gemeinsam und auf Augenhöhe gestalten wollen, dann wird es notwendig sein, dass wir die besondere Erfahrungen und Fähigkeiten von Menschen – egal welchen Geschlechts – anerkennen und nutzen.“

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