Diskussion über PhotovoltaikanlagenNümbrechter Klimabündnis ist gegen Wildwuchs

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Von kleinen Anlagen im Freiland hält das Klimabündnis nichts. Was fehle, sei die Suche nach einer großen Freifläche.

Von kleinen Anlagen im Freiland hält das Klimabündnis nichts. Was fehle, sei die Suche nach einer großen Freifläche.

Oberberg/Nümbrecht – In mehreren oberbergischen Kommunen befasst sich die Politik mit der künftigen Rolle von Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Jetzt schaltet sich auch das Klimabündnis Oberberg in die Debatte ein, und äußert sich unter anderem zum Nümbrechter Beschluss. Dort sollen alle Anträge auf Errichtung dieser Anlagen im Außenbereich gemäß der Vorgaben eines Kriterienkatalogs des „Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende“ bewertet werden. Lieber einige wenige große als jede Menge kleine Anlagen – das soll dort die Zielrichtung sein.

Dass PV-Anlagen nicht zufällig in der Landschaft verteilt entstehen, sei der richtige Ansatz, wird Manfred Blumberg vom Klimabündnis-Mitgliedsverband Nove in einer Pressemitteilung des Klimabündnisses zitiert, „Wildwuchs bei Freiflächen-PV brauchen wir nicht. Aber was fehlt, ist die Suche nach einer großen Freiflächen-PV-Anlage, die wirklich was für die Stromversorgung bringt.“

Reglementierung durch den Landesentwicklungsplan

Generell halte das Klimabündnis Oberberg nichts von Klein-Anlagen im Freiland. Manfred Fischer, Umweltbeauftragter der evangelischen Kirchenkreises An der Agger, wird in der Mitteilung zitiert: „Was wir brauchen sind große PV-Freiflächenanlagen, mit denen Strom kostengünstig erzeugt werden kann und die man genau am verträglichsten Standort errichtet. Neben den Auf-Dach-PV-Anlagen, die weiter ausgebaut werden sollten, könnten große Freiflächen-PV-Anlagen wirksam die Stromversorgung sichern.“ Eigentlich hätte es der Debatte im Nümbrechter Ausschuss gar nicht bedurft, glaubt Michael Gerhard vom Nabu Oberberg.

Denn derzeit reglementiere der Landesentwicklungsplan (LEP) NRW die Planung aller Freiflächen-PV-Anlagen. „Sie sind nur an Bundesstraßen, überregionalen Bahnstrecken, auf Halden, Aufschüttungen und Konversionsflächen zulässig – und da ginge Nümbrecht bis auf einige Randgebiete von Gewerbeflächen heute leer aus“, glaubt Gerhard. „Aber das dürfte sich in Zukunft ändern, und dann sind Kriterien wichtig.“

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Das Klimabündnis Oberberg gehe davon aus, dass die jetzige enge Regelung des LEP nach der Wahl geändert wird; alle Parteien hätten erkannt, dass Freiflächen-PV ein wichtiger Energieträger werden müsse. „Wir rechnen in 2023 mit einer Öffnung des LEP für Freiflächen-PV-Anlagen an verträglichen Stellen, und darauf sollte man sich vorbereiten“, zitiert das Bündnis Dietmar Hartmann vom Nabu.

Die Suche nach den richtigen Standorten werde nicht einfach. Deshalb ermuntert das Klimabündnis zur zeitigen Kontaktaufnahme „insbesondere mit der Landwirtschaft“. Zu diesen Gesprächen wolle auch das Klimabündnis Oberberg beitragen.

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