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Prozess am LandgerichtPolizisten fanden in Gummersbacher Wohnung Kokain

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Aktenordner liegen im Gericht zu Beginn einer Verhandlung auf dem Tisch.

Drogenhandel mit einer nicht geringen Menge Kokain wird seit Mittwoch einem 28-Jährigen vor dem Kölner Landgericht zur Last gelegt.

Ein 28-Jähriger aus Gummersbach muss sich vor Landgericht Köln wegen Drogenhandels verantworten.

Drogenhandel mit einer nicht geringen Menge Kokain wird seit Mittwoch einem Gummersbacher (28) vor dem Kölner Landgericht zur Last gelegt. In unmittelbarer Nähe zum Kokain soll sich zudem ein Baseballschläger befunden haben. Das könnte eine Haftstrafe nach sich ziehen. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte im Juni 2024 in der Küche seiner Wohnung und im vor dem Haus geparkten Auto über insgesamt rund 28 Gramm Kokain verfügt haben.

Der Wirkstoffgehalt des Stoffs habe bei 15,7 Gramm Kokainhydrochlorid gelegen. „Unmittelbar griffbereit neben dem Sofa, welches sich ebenfalls in der Wohnküche befand, hielt er einen Aluminium-Baseballschläger vor, um ihn zur Verteidigung des Kokains einzusetzen“, sagte der Staatsanwalt. Zudem sollen die Beamten laut Anklage 1930 Euro in „Dealer-üblicher“, also kleiner Stückelung beschlagnahmt haben. Auch fanden die Ermittler Verpackungsmaterial, eine Feinwaage, ein Laminiergerät sowie Tütchen.

„Er steckte im Drogensumpf“

Vor Gericht räumte der 28-Jährige die Vorwürfe über seine Verteidigerin Juliana Metten ein: „Er steckte im Drogensumpf und kam da nicht raus.“ Bei der Vorbesprechung des Verfahrens habe der 28-Jährige zu ihr gesagt: „Ich fand das gar nicht schlecht, dass ich aufgeflogen bin.“ Ihr Mandant verbinde mit dem Prozess die Hoffnung, dem Drogensumpf zu entsteigen und zu seiner Familie zurückzukehren.

Zum Baseballschläger führte Metten aus, dass dieser nicht vom Mandanten sei. Der sei von einem Bekannten in der Wohnung vergessen worden. „Irgendwann muss der dann hinters Sofa gerutscht sein und wurde da vergessen.“ Man sei bereit, den Namen des Bekannten zu nennen. Zudem wies die Verteidigerin darauf hin, dass an dem Schläger nur ein fremder Fingerabdruck gefunden worden sei sowie fremde DNA.

Außerdem machte die Verteidigerin noch Angaben zum Lebenslauf des Angeklagten, der in zerrütteten Familienverhältnissen groß geworden sei. Der Vater habe sich um nichts gekümmert und die Mutter habe geprügelt. Der Mandant sei mit elf Jahren in die Obhut des Jugendamts gekommen und später in einer Pflegefamilie aufgewachsen. Die Beziehung zu der Familie ist bis heute augenscheinlich gut, denn die Pflegemutter befand sich, mit weiteren Angehörigen, im Saalpublikum. Der Konsum von Alkohol und Drogen habe mit zirka 14 Jahren begonnen, Kokain sei später hinzugekommen, dann aber lange Zeit mit einem Konsum von bis zu fünf Gramm pro Tag die Droge der Wahl des Angeklagten gewesen.

Der Prozess ist mit weiteren zwei Verhandlungstagen terminiert. Kommende Woche soll schon ein Urteil fallen.