Kommentar zur MeldepraxisCoronazahlen-Pause in Oberberg ist schwer nachvollziehbar

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Frank Klemmer über die Neujahrspause des Kreises.

Frank Klemmer über die Neujahrspause des Kreises.

Oberberg – Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Tatsächlich hat der Kreis seine Ankündigung eingelöst und über den Jahreswechsel keine neuen Corona-Zahlen bekanntgegeben. Die letzten Zahlen – 117 neue laborbestätigte Corona-Fälle und 1645 aktuell Infizierte – stammen von Silvester.

Das kann man so machen. Man kann auf dem Standpunkt stehen, dass die Gesundheitsämter das ganze Jahr am Anschlag gearbeitet haben. Man kann nicht nur, man sollte sogar Respekt davor haben, wie vor allem in den vergangenen Monaten versucht wird, trotz allem Kontaktnachverfolgung zu betreiben. Warum also, könnte man fragen, kann man nicht bis Montag auf neue Zahlen warten?

Verantwortliche brauchen Zahlen für Entscheidungen

Kann man, sollte man aber nicht. Gerade im Lockdown, der viele Branchen ins Mark trifft, wäre nichts wichtiger, als anhand der Zahlen zu sehen, ob der Stillstand wirkt. Schon dass es weniger Tests gibt, verzerrt das Bild, ist aber vielleicht nicht zu verhindern, wenn kaum einer zum Arzt geht. Die Weihnachts- und Neujahrslücke macht die Entscheidung für die Verantwortlichen vor dem für nächsten Sonntag angekündigten Ende des Lockdowns schwer genug.

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Die Neujahrspause, die sich Oberberg bei der Verkündung der Zahlen nicht nur gegenüber der Öffentlichkeit, sondern auch gegenüber LZG und RKI verordnete, hat der Kreis aber exklusiv. Das ist schwer nachzuvollziehen. Vor allem wenn man hört, dass das Gesundheitsamt an allen Tagen auf Hochtouren arbeitet – vor allem an der Kontaktnachverfolgung. Das Ergebnis: In Oberberg bleibt die Lage noch unübersichtlicher als anderswo – und das ohne Not.

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