Kumpel-Rock-Pop mit Selbstironie: „Gemacht-Getan“ kann man im Streaming hören oder auf einer der 100 gepressten Vinylplatten.
RockmusikLindlarer Band Sprinter stellt zweites Album vor

Die fünf Sprinter-Musiker wollen Spaß, haben auch einen hohen Anspruch an die Qualität der Produktion.
Copyright: Sprinter
Seit 17 Jahren gehen sie durch dick und dünn, allein das ist eine tolle Leistung für eine Band. Doch jetzt gibt es richtig was zu feiern. Die fünf Musiker der Band Sprinter stellen am Samstag, 4. Oktober, ihr zweites Album „Gemacht-Getan“ mit einer großen Release-Party im Bistro Apricot in Engelskirchen vor. Und in dem stecken fünf Jahre Arbeit. Die Bandmitglieder Andre Schwamborn (Keyboard), Jan Heide (Schlagzeug), Steffen Seifert (Gesang) und Jonas Becker (Bass) kennen sich schon aus Schulzeiten. Im Jahr 2008 als Schülerband gegründet, spielte die Band zunächst ganz klassisch Coversongs.
Doch schon bald wagten sie sich an eigene Kompositionen und nahmen vor zehn Jahren ihr erstes Album „Och … läuft“ bei einem kleinen oberbergischen Label auf. Rückblickend bezeichnen die Musiker dieses erste Album als Riesenerfahrung. Dennoch standen die Musiker gut vier Jahre später vor der Frage, ob und wie es weitergehen soll. Die Band dümpelte vor sich hin, aus den einstigen Jugendlichen waren längst Erwachsene geworden, die im Beruf angekommen waren und teilweise gar nicht mehr in Frielingsdorf wohnten. Dann stieß 2019 Gitarrist Sebastian Klaßmann zu „Sprinter“ und brachte eine ganz neue Energie zu den Musikern.
Corona bremste die Lindlarer Band nur kurz aus
Die Idee zu einem neuen Album entstand und sie investierten in professionelle Instrumente und Soundtechnik für Konzerte. Gerade waren sie voller Energie gestartet, da zog der Corona-Lockdown alle Pläne wieder in die Pause. „Doch wir waren uns einig: Wir bleiben dran, irgendwie machen wir ein zweites Album“, beschreibt Sänger Steffen die Aufbruchsstimmung. Sie blieben über Videokonferenzen im Kontakt und komponierten die ersten Stücke. Die finale Ausarbeitung der Lieder war Teamarbeit. „Da geht es um einen guten Hörfluss, um die Betonung oder einer Pause an der richtigen Stelle“, sagt Schwamborn.
Ihr Anspruch ist hoch, sowohl bei den Aufnahmen im Studio als auch bei den Musikvideos, die Sprinter mit professionellen Videografen gedreht hat. Die Bandmitglieder managen alles selbst. „Hinter uns steht keine Plattenfirma, wir finanzieren uns auch selbst und darum hat es auch etwas gedauert, bis wir alles zusammen hatten“, erzählt Sänger Steffen Seifert.
Jetzt halten die fünf Vollblutmusiker ihre Platte „Gemacht-Getan“ im wahrsten Sinne des Wortes in den Händen. Sie haben genau 100 Langspielplatten aus Vinyl mit ihren Liedern pressen lassen, das war ein Herzprojekt für sich selbst und besondere Fans. CDs gibt es keine, wer die Musik genießen will findet sie auf den gängigen Streaming-Portalen. Acht Lieder haben sie bereits veröffentlicht, die letzten beiden werden in den nächsten Wochen online gestellt.
Ihren Musikstil bezeichnet Sprinter selbst als „progressiven Kumpel-Rock-Pop“. An Selbstironie fehlt es ihnen nicht. Beim neuesten Song heißt es etwa „Stallgeruch bleibt haften, egal, wie sehr man sich bemüht“ und es geht mit einem Augenzwinkern um den Zwiespalt zwischen Stadt- und Landleben. „Leck mich Alaaf“ ist eine humorvolle Abrechnung mit dem Karnevalsbusiness vieler kölscher Bands, „Südstadtkönigin“ ist dagegen eine Liebeserklärung.
Am Samstagabend, 4. Oktober, steigt die Release-Party im Engelskirchener Bistro Apricot – sie ist ausverkauft. „Wer unsere Musik hören will, kann sie streamen oder uns buchen“, sagen die Musiker, die jetzt schon Live-Konzerte bis in den Kölner Raum geben, mit einem Augenzwinkern.