Musikcomedy-DuoKaiser & Plain plauderten in Bergneustadt aus dem Nähkästchen

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KaiserUndPlain

Das Musikcomedy-Duo Virginia Plain und David Kaiser.

Bergneustadt – „Wir haben auch Gefühle“ heißt das Programm, mit dem das Berliner Musikcomedy-Duo Kaiser & Plain am Samstagabend rund 30 Zuschauer im Saal des Jägerhofs begeisterte. Nur von einer kurzen Pause unterbrochen, nahm das Duo  das Publikum in seinen Liedern fast drei Stunden lang mit auf eine Reise durch wechselnde Gemütslagen von Liebe, Stolz und Eifersucht in höchsten Tönen über Melancholie und Furcht zu Glück und Zuversicht.

Den richtigen Pep bekam die Show jedoch durch die gegenseitigen Sticheleien und Neckereien von Sängerin Virginia Plain und David Kaiser (40) am Klavier – humorvoll, manchmal nachdenklich und doppeldeutig, aber nie unter der Gürtellinie. Die 34-Jährige, die  in einem rot glitzernden Abendkleid auf der Bühne stand, schloss gleich Freundschaft mit der Bergneustädterin Bettina, die wie sie angeblich auch aus dem Erzgebirge stammt.

Ärger mit den Bauernswingers

Mit ihr plauderte sie über ihre Kindheit, in der sie in den Ferien wochenlang Weihnachtspyramiden oder Räuchermännchen zusammenstecken mussten: „Das war ja geradezu Kinderarbeit.“

Im Plauderton erzählten die Comedians auch aus ihrer Anfangszeit auf der Bühne vor knapp zehn Jahren in Groß- und Klein-Gübsen, dort haben sie die Scheunen gerockt. Die Dörfer sind kaum auf einer Landkarte zu finden, umso amüsanter ist aber die Geschichte, wie sie mit Mistgabeln und Feuerfackeln verjagt wurden, nachdem sie sich mit den Bauernswingers angelegt hatte, weil sie die für eine Boygroup hielt, in der sie mitsingen wollte. Ernüchterndes Fazit: „So etwas macht man auf dem Land einfach nicht.“

Erfahrungen mit Partnerschaftsbörsen

Nachdem sich Plain erotisch auf einer Bank geräkelt und dabei singend viel Bein gezeigt hatte, schilderte sie ihre Erfahrungen mit einer Partnerschaftsbörse. „Komm mit mir in die Stadt der Liebe“, habe sie einer  eingeladen. Und sie habe gefragt: „Nach Plauen?“

In der Hauptstadt Frankreichs angekommen, seien neben den täglichen Besichtigungstouren vor allem die Abende recht anstrengend gewesen: „Mir ist schleierhaft, wie ich noch mehr Pariser verkraften soll.“ Bei dem Lied „Glück ist wie ein Sommerwind“ griff Sängerin Virginia Plain selbst mit in die Tasten, erntete dafür spontan Applaus und träumte dann von einer Liebe in der Schwerelosigkeit des Weltalls zwischen den Planeten.

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Nach einem überwältigenden Beifall des Publikums beleuchteten die beiden Musiker  Freud und Leid einer langjährigen Ehe mit schönen Momenten und auch Enttäuschungen: „Wir lieben uns und können uns nicht leiden, aber wer aufgibt, ist feige und dumm. Liebe ist nicht nur für ein paar Wochen, Liebe ist für immer.“

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