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Kommunalwahl 2025In Reichshof geht die Bürgermeisterwahl in die zweite Runde

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Rene Kauffmann und Jan Gutowski geben sich die Hand.

Sportliche Geste: Reńe Kauffmann (l.) und Jan Gutowski wollen auch im verlängerten Wahlkampf fair bleiben.

CDU-Kandidat René Kauffmann hat nur einen kleinen Vorsprung vor dem parteilosen Bewerber Jan Gutowski. Sie müssen in die Stichwahl. 

Die Reichshofer Bürgermeisterwahl geht in eine zweite Runde. Der favorisierte CDU-Kandidat Reńe Kauffmann ist von seinem früheren Parteifreund Jan Gutowski am Ende überraschend deutlich unter die 50-Prozent-Marke gedrückt worden. Ungewohnt spannend war die Bürgermeisterwahl im Reichshof diesmal allemal.

Die Amtszeit von Rüdiger Gennies währte 16 Jahre, er war so lange Chef im Denklinger Rathaus wie Helmut Kohl und Angela Merkel im Kanzleramt. Diesmal hatte kein Bewerber einen Amtsbonus auf seiner Seite. CDU-Kandidat Kauffmann konnte allerdings als Vizebürgermeister und Mitglied der mächtigsten Ratsfraktion sein Profil besser schärfen als die Konkurrenten.

Kauffmann wertete das gute Abschneiden der AfD als „Katastrophe“

Der einstige FDP-Ratsherr hatte schon vor zehn Jahren Ambitionen auf den Bürgermeisterposten. Nach Jahren als parteiloser, aber direkt gewählter Ratsherr für Sinspert kam er erst vor drei Jahren zur CDU. Schon um 20.40 Uhr, noch bevor die letzten Wahlbezirke ausgezählt waren, zeichnete sich die Stichwahl so deutlich ab, dass Kauffmann bei der Wahlparty im Denklinger Ratssaal an Gutowskis Stehtisch kam, um ihm die Hand zu schütteln.

Dessen ungeachtet wertete Kauffmann das gute Abschneiden der AfD als „Katastrophe“, die sich auch in seinem Ergebnis spiegele: „Wer AfD wählt, wählt keinen CDU-Bürgermeisterkandidaten.“ Das hätten auch die Ratswahlergebnisse in diesen Bezirken bewiesen. Der Union und ihrem Kandidaten geschadet hat in diesem Bereich der Gemeinde zudem die Diskussion um das Schwimmbad in Wildbergerhütte.

Jan Gutowskis Plan, als parteiloser Kandidat gegen seine frühere Heimatpartei CDU zu punkten, ist jedenfalls gelungen: „Das Etappenziel ist erreicht.“ Gescheitert ist Gerald Zilligs Kandidatur. Der Frühstart des Sozialdemokraten, der bereits im April 2023 seine Bewerbung bekanntgab, hat nicht zum Sieg geführt. Nun will er sich als Ratsmitglied für den Reichshof einsetzen.