Eiserne HochzeitReichshofer Ehepaar lernen sich 1946 kennen und sind immer noch unzertrennlich

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Irmtraud und Helmut Thieme sitzen im Wohnzimmer ihres Eigenheims in Reichshof-Wolfkammer nebeneinander. Das Ehepaar feiert Eiserne Hochzeit.

Vor 65 Jahren machten sich Irmtraud und Helmut Thieme zusammen auf den Weg durchs Leben. Jetzt feiern sie Eiserne Hochzeit.

Irmtraud und Helmut Thieme kennen sich schon fast ihr ganzes Leben. Jetzt feiert das Ehepaar in Reichshof-Wolfkammer mit Kindern, Enkeln und Urenkeln die Eiserne Hochzeit.

Irmtraud (84) und Helmut Thieme (90) verbindet fast ein ganzes Leben. Als sich das Paar 1946 kennenlernte, war Irmtraud erst acht Jahre alt und wohnte mit ihren Eltern und Geschwistern in Göttingen. Unten in ihrem Mehrfamilienhaus gab es eine Schmiede und einen Lehrling. Helmut Thieme war gerade 14 Jahre alt, als er seine Ausbildung zum Schmied antrat. Die beiden sahen sich oft, Irmtrauds Familie mochte Helmut und fand es sechs Jahre später absolut in Ordnung, dass die beiden als Paar zusammenfanden.

Als Irmtraud 18 wurde, verlobten sich die beiden, denn ihnen war längst klar, dass sie zusammengehörten. Helmut Thieme war mittlerweile mit seiner Familie nach Oberhausen gezogen und hatte eine Arbeit im Bergbau angenommen. Am 20. Dezember 1957 wurden die beiden am Göttinger Standesamt getraut, am 21. Dezember sagten sie noch einmal „Ja“ in der Göttinger St. Johanniskirche. Die war leider ungeheizt, so dass nach dem Gottesdienst alle bibberten. „Während unserer Trauung hatte es angefangen zu schneien“, erinnert sich Irmtraud Thieme. Auch wenn das Paar sich heute als „absolut unzertrennlich“ beschreibt, mussten die beiden als junge Leute in ihrer ersten Zeit oft aufeinander verzichten.

Familienleben gibt Lebensfreude

Bedingt durch familiäre Umstände konnte Irmtraud Thieme erst im Mai 1959 nach Oberhausen ziehen. In Oberhausen fehlte ihr die große Familie, allerdings machte sie als junge Mutter von Joachim, Heike und Sabine im Laufe der Zeit doch einige Bekanntschaften mit anderen Müttern. Tochter Jutta, die 1967 geboren wurde, wuchs dann schon in Oberberg auf. Denn auf Anraten eines Arbeitskollegen des Jubilars hatte sich die Familie Ende der 1960er Jahre ein Grundstück in Reichshof-Wolfkammer ausgeguckt.

Übergangsweise lebte sie in Bieberstein, 1974 bezogen sie ihr eigenes Haus. Helmut Thieme arbeitete in Wiehl als Schmied und Schlosser, seine Frau, gelernte kaufmännische Angestellte, fand einen Job bei einem Gaderother Unternehmen im Büro. In der evangelischen Kirchengemeinde Drespe wurden die Thiemes heimisch und mit den Nachbarn in Wolfkammer gründeten sie eine Kegelgemeinschaft.

Wir freuen uns über jede gemeinsam verbrachte Stunde.
Helmut Thieme

Bei Spaziergängen erkundeten sie Oberberg, sie schwammen, und als die fünf Enkel da waren, fuhren sie mit ihnen in die Center Parcs in Holland. Nach wie vor lieben es die beiden, wenn die Familie, zu der fünf Urenkel gehören, beisammen ist. „Das gibt uns Lebensfreude und hält uns munter“, ist Irmtraud Thieme überzeugt. Darum möchte das Ehepaar die Eiserne Hochzeit auch im Kreis ihrer Familie feiern.


Das Geheimnis der Ehe: „Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten immer schnell und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können“, betont Irmtraud Thieme. Ihr Mann ist überzeugt, dass auch ihre gemeinsamen Werte viel mit ihrer Harmonie zu tun haben: „Wir sind beide Familienmenschen und freuen uns über jede gemeinsam verbrachte Stunde.“

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