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Kommunalwahl 2025Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker bleibt im Amt

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Peter Madel mit Ulrich Stücker.

Einer der ersten Gratulanten, der Ulrich Stücker (r.) einen Blumenstrauß überreichte, war sein Beigeordneter Peter Madel.

Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker bleibt im Amt und freut sich über „Bestätigung meiner Arbeit“.

Dass Ulrich Stücker wieder gewählt wird, war klar. Aber wie hoch würde die Zustimmung für den nun seit zehn Jahren amtierenden Bürgermeister ausfallen? 72 Prozent der Wähler haben ihn unterstützt, für ihn ein „Superergebnis, eine Bestätigung meiner Arbeit“.

Bei seiner ersten Wahl 2015 waren es 85 Prozent, fünf Jahre später 80 Prozent gewesen, aber damals gab es auch keinen Gegenkandidaten. Herausforderer Joel Chamorro hat mit 28 Prozent ein beachtliches Ergebnis geholt. Offenbar ist es ihm gelungen, alle irgendwie Unzufriedenen auf seine Seite zu holen.

Ulrich Stücker finanzierte seinen Wahlkampf aus eigener Tasche

Auch wenn Stücker als parteiloser Einzelbewerber antrat und seinen Wahlkampf aus eigener Tasche finanzierte, wurde er als Mann des parteipolitischen Establishments wahrgenommen. CDU und SPD unterstützten auch seine dritte Kandidatur. Doch gerade in seiner Autorität gegenüber dem Stadtrat war es dem Rathauschef offenbar wichtig, durch ein starkes Bürgervotum legitimiert zu sein. Stücker absolvierte zahllose Auftritte und dokumentierte diese auf einer eigenen Website. Am Straßenrand appellierte er an den Gemeinsinn mit großen Plakaten und dem Spruch „Zusammen.machen“. Dem gesteigerten Aufwand, den Stücker im Wahlkampf trieb, war jedenfalls nicht anzumerken, dass sein Mitbewerber keine realistische Chance hatte.

Joel Chamorro war als Kandidat der liberal-europafreundlichen „Partei des Fortschritts“ eigentlich ungeeignet, das Protestpotenzial abzuschöpfen, das sich im Stimmenzuwachs der AfD auch in Wiehl zeigte. Es ehrt den 29-jährigen Newcomer, dass er den Wiehlern erstmals überhaupt eine Alternative zu Stücker bot, ohne mit Populismus punkten zu wollen.

„Unfassbar stolz“ sei er auf sein Ergebnis, auch wenn er gern mindestens 30 Prozent geholt hätte, sagte Chamorro gestern Abend. Sein Abschneiden sei auch ein Erfolg für seine junge Partei. In fünf Jahren werde er erneut kandidieren. Er habe positives Feedback aus der Wiehler Parteienlandschaft bekommen und erwarte dann mehr Unterstützung.