Über 65 Millionen EuroNeuer Schulcampus soll in Wipperfürth entstehen

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Das Foto zeigt die Konrad-Adenauer-Hauptschule Wipperfürth.

Die Konrad-Adenauer-Hauptschule Wipperfürth soll schrittweise abgerissen und an gleicher Stelle durch einen neuen Campus ersetzt werden.

Die Konrad-Adenauer-Hauptschule Wipperfürth ist marode. Deshalb soll die Schule abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das kostet voraussichtlich über 65 Millionen Euro.

Es wird die größte Investition, die die Stadt Wipperfürth in ihrer über 800-jährigen Geschichte je getätigt hat. Auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Hauptschule soll in den kommenden Jahren ein neuer Schulcampus entstehen, einschließlich Mensa und Tiefgarage. Davon profitieren soll auch die benachbarte Hermann-Voss-Realschule. Für den Bau sind Ausgaben in Höhe von 66 Millionen Euro geplant. Doch diese Zahl ist noch nicht wirklich belastbar, es könnten am Ende auch über 90 Millionen Euro werden.

Im vergangenen Jahr hatte die Politik beschlossen, die über 50 Jahre alte Hauptschule schrittweise abreißen zu lassen, weil man zu dem Schluss gekommen war, dass eine Sanierung einschließlich der nötigen, umfangreichen Brandschutzmaßnahmen unwirtschaftlich sei. Die Aula und die Voss-Arena als Sporthalle bleiben stehen. Im November 2023 hatte das Planungsbüro ConceptK aus Regensburg erste Vorplanungen für einen neuen Schulcampus vorgestellt.

Ein Architektenwettbewerb soll gute Ideen hervorbringen

Am Mittwoch und Donnerstag haben Schul- und Sozialausschuss sowie Bauausschuss das Thema beraten. Einstimmig votierten beide Ausschüsse für ein von der Verwaltung vorgeschlagenes, vierstufiges Verfahren. Der Rat muss noch zustimmen.

Als erstes soll ein Architektenwettbewerb geplant und durchgeführt werden, eine Jury, besetzt mit Vertretern der Stadt und externen Fachleuten, soll dann die Entscheidung fällen. Im zweiten Schritt soll in einem Realisierungswettbewerb die beste Lösung hinsichtlich Funktion, Wirtschaftlichkeit und Gestaltung gefunden werden, mit öffentlicher Beteiligung. Im dritten Schritt gilt es, einen externen Projektsteuerer zu finden. Erst im vierten Schritt können die Bauleistungen ausgeschrieben werden.

Gibt es Fördermittel von Land und Bund?

Wie diese Ausschreibung am Ende aussieht, hängt davon ab, ob es Fördermittel gibt und welche Bedingungen daran geknüpft werden. Laut ConceptK kommen verschiedene Landes- und Bundesförderprogramme infrage. Weitere Zuschüsse gibt es für klimafreundliche Gebäude, die nicht für Wohnzwecke dienen. Noch ist aber nicht absehbar, wie hoch diese Fördergelder am Ende ausfallen. Die Planer von ConceptK gehen von Gesamtkosten in Höhe von 65,5 Millionen Euro aus, basierend auf den Baukosten Stand Ende 2023. Niemand weiß, wie sich die Baukosten weiter entwickeln.

Der Hauptschule fehlen dringend benötigte Fachräume für Naturwissenschaften und Technik, der Hauswirtschaftsunterricht findet im „Haus der Familie“ statt. Übergangsweise sollen deshalb neben der Realschule zwei Fachräume aus Containern errichtet werden, die dann im Jahr 2025 in Betrieb gehen könnten. Die Stadt prüft, ob es günstiger ist, die Container zu kaufen oder zu mieten. Unterrichtsräume der Realschule sollen zu weiteren Fachräumen für die Hauptschule umgebaut werden. Beides zusammen soll knapp eine Million Euro kosten.

„Das sind gute Perspektiven für die nächsten fünf Jahre“, lobte Frank Mederlet (SPD), der Vorsitzende des Schulausschusses, und bedankte sich bei den Leitern von Real- und Hauptschule, auch für ihre Kompromissfähigkeit.

Unklar ist noch, wie es mit der städtischen Musikschule weitergeht.Sie ist derzeit im Interimsbau der Realschule untergebracht, leidet aber unter Raummangel. Zwei Lösungen zeichnen sich ab: Entweder ein Musikschul-Neubau auf dem Campusgelände – für rund 2,5 Millionen Euro – oder die Musikschule zieht zurück ans Engelbert-von-Berg-Gymnasium, (EvB) wo sie bis 2013 untergebracht war. Denn dort, am EvB, gibt es einen Raumüberhang. Die Entscheidung soll am 18. März fallen, in einer Sondersitzung von Schulausschuss, Bauausschuss und dem Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur.

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