Gute Noten für BaggerführerAbrissarbeiten an Gladbacher Gymnasium

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Die Abrissarbeiten an dem Gladbacher Gymnasium.

  • Die Abrissarbeiten des Nordtraktes des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums haben begonnen.
  • Die Bauarbeiten müssen jedoch eine Punktlandung werden, denn die Schüler sollen von dem Abbruch nichtsmitbekommen.
  • Der Abbruch ist auch gleichzeitig der Startschuss für die Sanierung des Gymnasiums.

Bergisch Gladbach – Es knirscht und knarzt im Gebälk. Der Bagger hat Appetit auf den nächsten Brocken. Diesmal ein richtig großes Stück. Der Bohrer schlägt zweimal kräftig vors Mauerwerk und frisst sich dann spielend leicht durch den Beton. Wie als wenn er rülpsen würden, schüttelt er sich kurz und verschlingt die nächste Portion Stahl und Beton, seine Lieblingsspeisen.

Satt ist er an diesem Tag lange nicht. Er kann gar nicht genug bekommen. Schon packt er die nächsten Stücke in sein Maul. Schmatzend zermalmt er den Beton. Es war einmal der Nordtrakt des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums. Der Abbruchbagger beißt sich gerade durch das entkernte Gebäude. Krachend fallen Mauern und Wände in die Tiefe. Vom Nordtrakt wird in wenigen Tagen nicht viel mehr übrig sein als Bauschutt.

Punktlandung der Bauarbeiten

Bauleiter Hans-Joachim Bedenbender vom verantwortlichen Planungsbüro agn Rhein-Main schätzt, dass rund 9000 Kubikmeter Beton vom Baggergiganten verschlungen werden. Das Ungetüm selbst ist 80 Tonnen schwer, gerade richtig für die Großbaustelle an der Reuterstraße. „Das wird eine Punktlandung für uns “, sagt der Bauleiter, der mit prüfendem Blick den Abbruch verfolgt.

Eine Punktlandung muss es in Bergisch Gladbach sein: Wenn nach den Sommerferien die rund 900  Schüler zurückkehren an ihre alte Bildungsstätte, sollen sie vom Abbruch nichts mehr mitbekommen, denn das würde den Schulbetrieb unmöglich machen. Aber große Augen werden sie sicher machen: Noch im Frühjahr schrieben die Abiturienten im Nordtrakt ihre Abschlussprüfungen, wurden Differentialrechnung und Ablativus absolutus gepaukt. Das ist schon jetzt Geschichte.

Einstieg in die Sanierung

Für die Stadt ist der Abbruch der Einstieg in die Sanierung. 25 Millionen sind, Pi mal Daumen, für die nächsten Jahre vorgesehen. Den Nordtrakt und auch den zu späterer Zeit abzubrechenden Südflügel ersetzt ein viergeschossiger Neubau, ausgestattet nach modernsten pädagogischen Aspekten. Die Ausschreibung der ersten Gewerke bereitet Karin Priebs aus dem Planungsamt der Stadt gerade vor. Auch sie ist zufrieden, dass der Abbruchbagger so guten Appetit hat. Das Ungetüm lässt sich nicht aufhalten und verschlingt die nächsten Brocken.

Entstanden sind auf dem Außengelände unterdessen auch drei kleine Container-Inseln, die Ersatzstandorte für den Unterricht. „Die Tafeln sind geliefert“, weiß der Planungsleiter. Innen drin sieht es in den Klassenräumen schon fast nach Schule aus. Die letzten Handgriffe für Bodenbelag und Malerarbeiten werden vorgenommen. Wie neu wirken die provisorischen Klassen, die bis zum Frühjahr Wohnunterkunft für Flüchtlinge waren oder auf dem Containerplatz am Stadion standen.

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Die Stadt hat alle Module generalüberholt und gemäß der DIN-Norm für den Schulunterricht ausgestattet. Nur die Tische und Stühle fehlen aktuell noch. Sie werden natürlich bis zum Ferienende am NCG ankommen.

Der neue Nordtrakt wird, wenn er denn fertig gebaut ist, vier Ebenen haben, die mit einem Aufzug erreichbar sind. Alles wird barrierefrei gestaltet. Die Klassenräume sind zur besseren Nutzung auf beiden Seiten der Flure eingerichtet. 17 Schulklassen, Verwaltung und Lehrerzimmer werden zum Schulstart in den temporären Modulbauten untergebracht sein. Bauleiter Bedenbender geht von einer dreijährigen Bauzeit aus. Für ihn ist der Abbruch das Alltagsgeschäft, für die NCG-ler ein Meilenstein der Schulgeschichte.

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