Joshuas Überlebenskampf14-jähriger Refrather muss für OP erneut in die USA

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Joshua hat auch die zweite OP in den USA gut überstanden.

Bergisch Gladbach – Mutig geht Joshua Venegas in den riesigen OP-Saal der Klinik in Philadelphia (USA) und lässt sich erneut für einen schwierigen Eingriff am Darm vorbereiten. Seine Mutter Kirstin Venegas wartet im Krankenhaus während des fünfstündigen Eingriffs.

Zu Hause, weit entfernt in Bergisch Gladbach-Refrath, drücken Joshuas Brüder, sein Vater und andere Angehörige sowie Freunde der Familie die Daumen.

Joshua leidet an einem angeborenen Herzfehler

Freude und Erleichterung sind groß, als Kirstin Venegas am späten Abend über eine Whatsapp-Nachricht schreibt: „Joshua ist fertig. Es wurden vier neue Stellen verklebt. Er schläft noch. Es geht ihm gut. Ich warte darauf, zu ihm zu dürfen.“

Der 14-jährige Junge aus Refrath leidet an einem schweren Herzfehler, ihm fehlt eine Herzkammer. Dieser angeborene Herzfehler hat bei ihm zu lebensbedrohlichen Erkrankungen, unter anderem im Darmsystem, geführt. Um Joshua eine Chance auf einen Neuanfang zu geben, hat sich die Familie für ein kompliziertes und teures Operations-Verfahren in den USA entschieden.

Der erste Eingriff im Oktober war erfolgreich

Der erste Eingriff ist erfolgreich von Spezialisten in Philadelphia im Oktober vergangenen Jahres durchgeführt worden. Danach erholte sich Joshua deutlich, sammelte wieder Kraft und Energie.

„Dann hat er erneut Eiweiß verloren. Es gab also offensichtlich noch weitere Löcher in seinem Darm“, erklärt Kirstin Venegas auf Nachfrage. Aufgrund dieser Diagnose und dem zuvor erfolgreichen OP-Verlauf hat die Familie entschieden, dass Joshua ein zweites Mal in Philadelphia operiert wird. In dieser Woche war es soweit.

Ein weiterer Spezialist wurde hinzugezogen

„Joshua ist bisher der schwierigste Patient“, berichtet seine Mutter, die selbst als Gynäkologin praktiziert, aus den USA. Dort sei nun ein weiterer Spezialist der University of Pennsylvania hinzugezogen worden. Ferner würden neue Endoskope und ein Argon Laser, das ist ein Gas-Laser, bei dem Eingriff eingesetzt. Schon einen Tag nach der OP ging es dem Jungen so gut, dass er zurück in die der Klinik angeschlossene Unterkunft, das Ronald Mc Donald Haus, durfte.

Die Operation konnte durch Spenden finanziert werden

Dank einer Spendenaktion des Krebs- und Sozialprojektes „Lächelwerk“ im Sauerland für die Refrather Familie konnte das etwa 250 000 Euro teure Operationsverfahren finanziert werden. Von den gesammelten Spenden sei noch Geld übrig geblieben.

Davon und von den Einnahmen eines Sponsorenlaufs der Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg – auf der Joshua Schüler ist – werde die zweite Operation in den USA finanziert, so Kirstin Venegas.

Krankenkasse zahlt das Verfahren nicht

Die Bergische Krankenkasse, bei der die Familie versichert ist, finanziert die Operation in den USA nicht. Sie präferiert nach eigenen Angaben einen ähnlichen Eingriff, wie er von Fachärzten in Bonn ausgeführt werde.

Kirstin Venegas befürchtet hingegen beim Bonner Verfahren ein zu hohes Schlaganfallrisiko für ihren Sohn. Sie habe inzwischen Klage vor dem Sozialgericht gegen die Krankenkasse eingereicht.

„Wir hoffen, dass die Labor-Kontrolle am Montag gut ist, dann können wir Gründonnerstag wieder nach Hause fliegen“, sagt Kirstin Venegas. Und vielleicht erfüllt sich dann nach den Osterferien Joshuas großer Wunsch, endlich wieder in die Schule gehen zu können.

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