BewässerungSo gehen die Kommunen in Rhein-Berg mit der Trockenheit um

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Bewässerung bei Trockenheit CA

Sven Honka (l.) und Marko Sovic von Stadtgrün in Bergisch Gladbach bewässern Straßenbäume in Stadtgebiet. 

Rhein-Berg – Großbritannische Verhältnisse sind im Rheinisch-Bergischen Kreis wohl nicht zu erwarten. Angesichts des nach offiziellen Angaben trockensten Julis seit 1935 war für zahlreiche Regionen Großbritanniens der Dürrestatus ausgerufen worden, Menschen in Teilen des Landes dürfen ihre Gärten nicht mehr gießen, Autos waschen und Planschbecken befüllen.

Aktuelle Allgemeinverfügungen von der Unteren Wasserbehörde, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, die über das Landeswassergesetz hinausgehen, sind nicht zu erwarten, teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit. Der Wupperverband hatte vor gut einem Monat mitgeteilt, dass den eigenen Messungen zufolge im Verbreitungsgebiet im Juni 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter weniger gefallen sind als im langjährigen Mittel.

Gemeinde Odenthal schaltet Brunnenanlagen ab

Die Gemeinde Odenthal reagiert auf die aktuelle Trockenheit und spart Wasser. Bereits seit Anfang des Monats seien alle Brunnenanlagen im Gemeindegebiet abgestellt, berichtet Hans-Peter Kimmel, Leiter der Kommunalbetriebe in der Gemeinde Odenthal. „Lediglich die Rasenfläche der Schulsportanlage wird notdürftig bewässert und das auch nur, weil die Doppelturnhalle des Schulzentrums noch gesperrt ist“, so Kimmel weiter. Diese werde derzeit noch saniert.

Keine Veränderungen an ihren Bewässerungspraktiken vermelden Bondina Schulze, Bürgermeisterin von Rösrath, und Willi Heider, Bürgermeister von Kürten. Die Gemeinde bewässere ohnehin keine öffentlichen Flächen, so Heider. Schulze berichtet, dass die Stadtwerke Rösrath für das Wässern der Straßenbäume zuständig seien. Andere Beete würden von Paten gepflegt. Junge Bäume im Rösrather Stadtgebiet versorge man grundsätzlich mit Bewässerungsbeuteln. „Die Beutel werden allerdings häufig mutwillig zerstört“, ärgert sich die Bürgermeisterin. Auch die Stadt Overath bewässert Straßenbäume mit Beuteln, außerdem bei extremer Trockenheit, die länger als eine Woche anhalte, „ein paar bekannte neuralgische Punkte“, wie Beigeordneter Thorsten Steinwartz mitteilt.

Stadtgrün wässert in Bergisch Gladbach täglich

In Bergisch Gladbach wässert Stadtgrün jeden Tag, inzwischen auch freitagnachmittags und samstags, wie Martin Rölen von der Pressestelle mitteilt. Dazu führen die Einsatzkräfte mit einem Fahrzeug mit einem 6000-Liter-Tank und mit zwei Fahrzeugen mit Fassungsvermögen von jeweils 1000 Liter Wasser durch das Stadtgebiet. Die können per Standrohr aus dem öffentlichen Netz wieder befüllt werden. „In erster Linie wässern wir Jungbäume in den ersten drei Standjahren, aber auch neue Staudenpflanzungen und wie vor dem Rathaus Pflanzkästen, die nicht in Obhut von Paten sind“, sagt Rölen weiter.

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In den Talsperren und Bächen ist derweil noch genug Wasser. Die Groß Dhünn-Talsperre ist mit einem Füllstand von 77 Prozent deutlich höher gefüllt als zum vergleichbaren Zeitpunkt in den vergangenen drei Jahren, hatte der Wupperverband dieser Zeitung mitgeteilt. Auch die Strunde habe noch reichlich Wasser, informierte die Stadt Bergisch Gladbach. Axel Blüm vom Aggerverband hatte mitgeteilt, dass einige Bäche rund um den Fluss ausgetrocknet seien.

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