Förderprogramm „Leader“Kommunen in Rhein-Berg bekommen eine neue Chance

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Landrat, Bürgermeister und regionale Akteure beim "Leader"-Treffen in Blecher.

Odenthal – Zum Beispiel Günter Bartel vom Turnverein Blecher. Er verantwortet alles, was mit Behindertensport und Inklusion im Odenthaler Breitensportverein zu tun hat. Viele Fragen hat er an diesem Nachmittag zu beantworten, von den Vertretern der Interessengemeinschaften, von den Politikern und den Regionalakteuren des Förderprogramms „Leader Bergisches Wasserland“, gespeist aus Mitteln der EU und des Landes NRW zur Förderung ländlicher Infrastruktur.

Neuer Inhalt

Die mit "Leader"-Förderung errichtete Tartan-Laufbahn des TV Blecher.

Der TV Blecher hat sich etwas getraut in der nun abgelaufenen ersten Phase der „Leader“-Förderung. Der Rasenplatz sei wegen der Unterbringung der Geflüchteten weggefallen, sagt der Vorsitzende Dr. Bernd Pugell. Für rund 150.000 Euro baute der Verein eine behindertengerechte Sanitäranlage, draußen eine Tartan-Laufbahn und einen Treffpunkt mit Sitzrondell.

Für Regionalmanager Martin Deubel steht der TV Blecher für den Erfolg der Leader-Förderung. Knapp 100.000 Euro flossen an Förderung ins Projekt, die Gemeinde Odenthal gab weitere 30.000 Euro, der Verein aus Eigenmitteln rund 20.000 Euro. Die prominenten Vertreter aus Kreis, Kommunen, Verbänden und Vereinen schauten sich die Sportanlage an und nahmen beispielhaft mit, was alles dank „Leader“ möglich ist.

Rhein-Berg: „Leader“ läuft weiter

Seit dem Frühjahr steht fest: Das Förderprogramm geht weiter. Der Kreis hat sich beim Land gemeinsam mit den Partnern aus Oberberg erfolgreich für die Förderperiode 2023 bis 2029 beworben. Das war der eigentliche Anlass des Treffens in Blecher, mit einem gemütlichen Teil im Restaurant Da Carlos und dem kleinen Ausflug zur nahen Sportanlage. „Wir haben gehofft und gebetet“, berichtete die Vorsitzende des „Leader“-Vereins, Elke Reichert, von der Anspannung vor Bekanntgabe der neuen Förderregionen.

Mittlerweile stehe fest, dass erneut 3,1 Millionen an Fördergeld „auf der Uhr“ seien, wie sie blumig umschrieb. In der ersten Förderphase floss ungefähr die gleiche Summe in die beteiligten Kommunen. „Leader“-Orte sind in Rhein-Berg Odenthal und Kürten, Burscheid und Wermelskirchen, in Oberberg Hückeswagen und Wipperfürth, Radevormwald und Marienheide.

Landrat aus Rhein-Berg erfreut

„Wir haben eine ganze Menge auf den Weg gebracht“, berichtete erfreut Landrat Stephan Santelmann. „Das wollen wir fortsetzen.“ Neu sei, dass nun bis zu 250.000 Euro an Fördergeld in ein einziges Projekt fließen könnten, bei einer bis zu 70-prozentigen Förderung. Bislang waren 100.000 Euro bei „Leader“ die Grenze. Das Treffen hier in Blecher solle „Appetit anregen“. Als Regionalmanager werden wie bisher Martin Deubel und Céline Zahn die Projekte begleiten und Hilfestellung aller Art geben. „Die besten Regionalmanager, die man sich vorstellen kann“, hieß es mehrfach lobend aus Teilnehmerkreisen. Dass die neue Förderphase durchaus auch neue Akzente setzt, betonte Deubel.

Auf einem Flipchart erklärte er die Schwerpunkte der Förderungen, die nun auch Bildung (mit den MINT-Schulfächern) und Umwelt (mit Hochwasserschutz und -vorsorge) umfassen; auch die Folgen der Corona-Pandemie könnten bei „Leader“ eine Rolle spielen. Daneben gebe es Leben und Arbeiten sowie Naherholung und Tourismus im Portfolio der weitgespannten Förderung. Aufmerksam verfolgten auch Kürtens Bürgermeister Willi Heider und IG-Bechen-Sprecher Willi Meyer den Vortrag.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gerade in Kürten wird bei der jetzt verabschiedeten Gemeindeentwicklungsstrategie auf Fördertöpfe geschaut. „Leader“ könnte einer sein.

KStA abonnieren