Keine Grundlage für Verbot„Z“ ,„V“ bleiben in Rhein-Berg als Autokennzeichen erlaubt

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Die Buchstaben Z und V - hier ein Foto aus Sankt Petersburg - sind zu Symbolen des russischen Angriffskriegs geworden.

Rhein-Berg – Anders als die Nachbarstadt Leverkusen, die Landeshauptstadt Düsseldorf oder der Landkreis Herford denkt der Rheinisch-Bergische Kreis nicht daran, die Ausgabe von Kennzeichen mit dem Buchstaben „Z“ zu stoppen. „Aktuell gibt es keine gesetzliche Grundlage für ein Verbot“, sagt Kreissprecherin Nina Eckardt auf Anfrage dieser Redaktion.

Hintergrund für die Entscheidung anderer Kommunen ist die Tatsache, dass das „Z“ von Putin und seinen Anhängern als Symbol für die Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine genutzt wird und auf russischen Panzern und Militärfahrzeugen prangt. Das „Z“ steht für „Za pobyedu“, zu Deutsch: „Für den Sieg“.

Z und V ohne Einschränkungen in Rhein-Berg

In Düsseldorf etwa betrifft die Sperre lediglich Wunschkennzeichen mit dem Einzelbuchstaben, wohingegen Kombinationen mit anderen Buchstaben, zum Beispiel ZA oder ZB, weiterhin zulässig sind. Auch die Leverkusener haben kein Totalverbot ausgesprochen. Wer mit Vornamen Zacharias oder mit Nachnamen Zastrow heißt, kann weiterhin den Antrag stellen, muss ihn gegebenenfalls begründen; das Kennzeichen wird dann von der Amtsleitung freigegeben.

Im Kreishaus am Rübezahlwald ist die Verwaltung da pragmatischer aufgestellt: „Im Rheinisch-Bergischen Kreis wird der Buchstabe Z bei Kennzeichen sowohl bei Einzel- als auch bei Doppelbuchstaben vergeben, gleiches gilt für das V“, so Sprecherin Eckardt.

Anders als in Aachen und Siegburg keine Problem-Kombis in GL

In Rhein-Berg gibt es auch keine Sonderregeln für andere verpönte Buchstabenkombinationen, wie es sie laut „autor motor sport“ beispielsweise im Rhein-Sieg-Kreis, in Warendorf oder in Aachen gibt.

Die Siegburger (SU) dulden keinen „SU-FF“ auf ihren Kennzeichen, die Warendorfer keine WAF-FE und die Aachener kein AC-AB – was dem Durchschnittsbürger nicht unbedingt geläufig ist, wohl aber Linksextremisten, denn es ist der Szenejargon für eine englischsprachige Beleidigung der Polizei („All cops are bastards“).

Nazi-Kürzel sind in Deutschland verpönt

Mit GL mögliche Kombinationen wie GL-AS oder GL-UT hat dagegen wohl noch nie jemand anstößig gefunden. Was aber aufgrund der deutschen Geschichte in ganz NRW verpönt ist, sind Kennzeichen mit Bezug zum Nationalsozialismus: KZ, HJ, NS, SA und SS.

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Manche Bundesländer gehen noch einen Schritt weiter. So hat Brandenburg die Zahlen 18 und 88 (in rechtsextremen Kreisen Chiffres für „Adolf Hitler“ beziehungsweise „Heil Hitler“) gesperrt.

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