NachrufOdenthal war seine zweite Heimat: Adriaan Nijkamp ist tot

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Adriaan Nijkamp (+) im vergangenen Jahr am Spiegelzelt.

Odenthal –  Kein Kandidat für das Bürgermeisteramt im Bergischen hat wohl je für so viele bundesweite Schlagzeilen gesorgt wie Adriaan Nijkamp: Der Niederländer, der als EU-Bürger 2004 Bürgermeister in Odenthal werden wollte und als unabhängiger Kandidat den Amtsinhaber Johannes Maubach (CDU) unerwartet in die Stichwahl zwang.

Engagement, nicht nur auf politischer, sondern auch auf touristischer, kultureller und sozialer Ebene, das bestimmte das Leben des im niederländischen Breda Geborenen, der Odenthal zu seiner Wahlheimat gemacht hatte. Am Dienstag ist Adriaan Nijkamp nach kurzem Krankenhausaufenthalt im Alter von 76 Jahren verstorben.

Leidenschaftlich engagiert

Leidenschaftlich engagiert erlebten ihn viele nicht nur während des ungewöhnlichen Wahlkampfes. Dass es am Ende doch nicht für den Rathaussessel reichte, entmutigte ihn nicht.

2009 kündigte er an, als Mitglied der Unabhängigen Wählergemeinschaft in die Kommunalpolitik zurückzukehren. „Es kitzelt mich wieder, politisch aktiv zu sein“, erklärte der damals 63-Jährige.

Spezialist für Veranstaltungen

Als sich in Odenthal 2014 ein Behindertenbeirat bildete, war es Nijkamp, der den Vorsitz übernahm. „Der Beirat wird keine Mitleidsarbeit leisten“, meinte er, der selbst immer stärker mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, selbstbewusst.

„Sein besonderes Thema aber waren Events für die Bürger“, erinnert sich Bürgermeister Robert Lennerts. Auch im Ruhestand rührte der Veranstaltungs-Spezialist, in dieser Funktion unter anderem Manager von „Vater Abraham“ (Das Lied der Schlümpfe), immer gerne für Odenthal die Werbetrommel.

Initiator der Odenthaler Theaterwochen

Als „kulturellen Diamanten“ beschrieb er die Gemeinde an der Dhünn einmal. Und zum Glanz dieses Diamanten wollte auch Adriaan Nijkamp beitragen: So holte er unter anderem als Initiator der „Odenthaler Theaterwochen“ das Spiegelzelt nach Odenthal.

Am vergangenen Samstag war Adrian Nijkamp ein letztes Mal im Altenberger Spiegelzelt zu Gast, beim Auftritt der „Glühwürmchen“. Als plötzlich der Strom ausfiel, wurde einfach unplugged und bei Kerzenlicht weitergespielt. „Es war wie früher bei den ersten Vorstellungen im Spiegelzelt. Das mit Adriaan Nijkamp zu erleben, war sehr bewegend“, sagt Gastronom Markus Wißkirchen. Hier, im Spiegelzelt, soll auf Wunsch von Adriaan Nijkamps Familie auch die Trauerfeier stattfinden.

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