Sang und klanglosRhein-Berg deaktiviert seinen Corona-Krisenstab

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Mehr als zwei Jahre managte der Krisenstab im Kreishaus die Pandemiebekämpfung in Rhein-Berg. Nun ist er „deaktiviert“.

Mehr als zwei Jahre managte der Krisenstab im Kreishaus die Pandemiebekämpfung in Rhein-Berg. Nun ist er „deaktiviert“.

Rhein-Berg – Der  Rheinisch-Bergische Kreis hat seinen Krisenstab für die Bekämpfung der Corona-Pandemie deaktiviert. Das hat die Pressestelle des Kreises am Dienstagmittag mitgeteilt. Kurz zuvor war die entsprechende Meldung an die Bezirksregierung rausgegangen.

Mehr als zwei Jahre, nachdem Anfang März 2020 der erste Corona-Fall in Rhein-Berg aufgetreten ist, soll die Pandemiebekämpfung damit in das  normale Verwaltungshandeln integriert werden.

Krisenstabsleiter: „Zu einem vorläufigen Abschluss gebracht“

Die seit dem 3. März 2020 kontinuierliche Krisenbewältigung in der Corona-Pandemie sei „nunmehr zu einem vorläufigen Abschluss gebracht“, zog der Kreis Bilanz. „Die Erforderlichkeit, in Krisenstabsstrukturen das weitere Pandemiegeschehen zu bewältigen, ist derzeit nicht mehr gegeben“, wird Krisenstabsleiter Dr. Erik Werdel  zitiert.

„Der Koordinierungsaufwand war einfach in der Form nicht mehr gegeben“, erläutert Kreissprecherin Birgit Bär auf Nachfrage. Zudem sei die bereits 2017 eingerichtete Stabsstelle für Krisenmanagement noch personell verstärkt worden und könne noch verbleibende Restaufgaben sehr gut übernehmen.

„Dort behalten wir die aktuelle Entwicklung weiterhin sehr genau im Blick und sind auf alle möglichen Szenarien vorbereitet“, erklärt Dr. Werdel, bei dem die Stabsstelle organisatorisch angesiedelt ist.   Bei Bedarf sei der Krisenstab zudem „sofort wieder reaktivierbar“, versichert Kreissprecherin Birgit Bär.

Kreis warnt: Die Pandemie ist noch nicht zu Ende

Auch in seiner Pressemitteilung warnt der Kreis vor möglichen „falschen Schlussfolgerungen“: Das Deaktivieren des Krisenstabs heiße „weder, dass die Pandemie vorüber ist, noch, dass wir unsere Aufgaben im Rahmen der Pandemiebewältigung nicht mehr wahrnehmen, im Gegenteil“, so Gesundheitsdezernent Markus Fischer. „Insbesondere das Gesundheitsamt wird weiterhin die erforderlichen Aufgaben wahrnehmen und sich wiederum gut aufstellen, um auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können.“

Keine wöchentlichen Fallzahlmeldungen mehr

Für die Bevölkerungsinformation und Medienarbeit bedeute die Deaktivierung, dass es ab sofort auch  keine wöchentlichen Fallzahlmeldungen mehr gebe, so der Kreis. Die Lokalredaktion wird indes weiter über die Infektionslage aus den bereits genutzten Landes- und Bundesquellen  berichten.

Der Kreis kündigt an, dass sein Meldewesen in Richtung des Landes NRW und des Bundes über die Internetseite des Kreises bestehen bleibe.

Neben dem Krisenstab Corona löst der Kreis auch den Krisenstab Ukraine auf

Krisenstab Ukraine ebenfalls aufgelöst

Auch der am 15. März 2022 aktivierte Ukraine-Krisenstab ist laut Kreisverwaltung „jetzt deaktiviert“. Hier hatte der Krisenstab nach Angaben des Kreises „Unterstützung und Koordinierung für die kreisangehörigen Kommunen“ geleistet. „Dieser Koordinierungsbedarf ist ebenfalls zurzeit nicht mehr gegeben“, so das aktuelle Fazit der Verantwortlichen beim Kreis: „Die Situation um geflüchtete Menschen aus der Ukraine kann von den kreisangehörigen Kommunen und den beteiligten Ämtern der Kreisverwaltung eigenständig betreut werden.“ Die Zusammenarbeit habe sich als „sehr gut erwiesen, so dass der Krisenstab hier nicht mehr zu koordinieren braucht“, so das Fazit des Kreises. (wg)

Die Einrichtung und Deaktivierung von Krisenstäben ist unterdessen auch und nicht zuletzt eine rechtliche Frage.

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Neben einer Alarmbereitschaft rund um die Uhr in mehreren Schichten kann ein Krisenstab bei Bedarf abseits jedweder Dienstwege durch Verwaltungsstrukturen durchgreifen, um rasche Entscheidungen und  schnelles Handeln zu garantieren. Auch das ist in der aktuellen Situation im Hinblick auf Corona laut Kreis nicht mehr notwendig.

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