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SchienenersatzverkehrGladbach hat keinen Platz für Gelenkbusse

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Das Foto zeigt den Busbahnhof in Bergisch Gladbach

Der Busbahnhof an der Stationsstraße ist es sehr eng. Gelenkbusse für den Schienenersatzverkehr suchen noch einen Platz

Im November fällt die S-Bahn für zehn Tage aus. Planungen für einen Schienenersatzverkehr bereiten Probleme

Am 14. November, einem Freitag, beginnt um 5 Uhr morgens die erste von drei langen Sperrzeiten für die S-Bahn S11 nach Köln. Zehn Tage lang herrscht dann Stillstand auf der Strecke von Bergisch Gladbach zum Bahnhof Köln-Mülheim. 2026 wird die Strecke von April bis Anfang Juli gesperrt, 2027 von Anfang Juli bis Mitte Oktober.

Es ist eine Hiobsbotschaft für die vielen Tausend Bahnpendler: Noch steht nicht fest, ob große Gelenkbusse als Schienenersatzverkehr überhaupt den Busbahnhof in Bergisch Gladbach anfahren können. Die vorhandenen Platzverhältnisse seien sehr beengt, berichtete Abteilungsleiterin Wiebke Krause im Fachausschuss.

Busse sind 18 Meter lang

Um die Passagiere in großer Zahl aufnehmen zu können, sind die großen Busse wichtig, und diese sind in der Regel 18 Meter lang. Ein erstes Treffen Anfang August brachte offenbar keine Lösung, nun soll kurzfristig ein zweites Treffen mit Vertretern von Wupsi und Regionalverkehr Köln (RVK) eingesetzt werden.

Wie eine konkrete Lösung aussehen könnte, scheint auch in der Stadtverwaltung noch ungewiss. Krause sprach im Ausschuss wiederholt von den „schwierigen Platzverhältnissen auf dem Busbahnhofsgelände“. Möglicherweise könne es aber durch Veränderungen der Busabfahrten auf den Bussteigen zu einer Lösung kommen.

Das hieße dann, dass die Linienbusse in den Busterminals zusammenrücken müssten. Konkreter wurde auch Willi Schmitz aus der Geschäftsführung der Infrastruktur- und Projektgesellschaft der Stadt nicht.

Sperrungen auch 2026 und 2027

Ob dies dann zur Folge hat, dass die großen Ersatzbusse erst ab dem Folgebahnhof Duckterath/Mülheimer Straße eingesetzt werden könnten, blieb im Ausschuss offen. Einfluss auf die Bauplanungen habe die Stadt leider nicht, ergänzte Schmitz, die Bahn gebe die Termine vor.

Angesichts der 2026 und 2027 anstehenden Streckensperrungen über jeweils rund drei Monate auf der S11-Strecke solle die erste Sperrzeit im November eine Art „Testlauf“ sein, ergänzte Wiebke Krause. Dass der Ersatzverkehr reibungslos funktionieren müsse, sei allen bewusst.

Im Ausschuss klingelten bei manchen Mitgliedern angesichts der ungeklärten Dinge die Alarmglocken. Von einer schon jetzt katastrophalen Situation bei der S11 sprach Ute Stauer (SPD).

Frage nach der Fahrtzeit

Hermann-Josef Wagner (CDU) warf die Frage nach der Fahrtzeit der Ersatzbusse auf. „Die Busse fahren doch mindestens eine Stunde nach Köln“, meinte er. Auf der Bergisch Gladbacher Straße, auf Kölner Stadtgebiet, gebe es eine sehr hohe Autofrequenz und zudem gelte Tempo 30.

Darüber könnte mal mit der Stadt Köln gesprochen werden. Die Nutzer der S-Bahn müssten sicher deutlich früher aufstehen, um rechtzeitig ihre Arbeitsplätze in Köln zu erreichen. An den Wahlkampfständen seien die Ausfälle der S-Bahn ein wichtiges Thema, das die Bürger oft ansprechen würden, sagte Dr. Jonathan Ufer (Grüne).

Gladbachs Erster Beigeordneter Ragnar Migeda (Grüne) blickte ernüchtert auf die derzeitige Situation am Bahnhof. „Wir haben noch nicht mal ein Bahnhofsgebäude. Das ist eine sehr unbefriedigende Situation.“ Allerdings sei die Schlagzahl der Bahn bei den Planungen für das zweite Bahngleis ab Bahnhof Dellbrück sehr hoch.

Migenda nannte sogar ein Datum für das zweite Gleis. Aus seiner Sicht könnte in spätestens zehn Jahren das Gleis errichtet sein (also 2035). „Ich hoffe früher“, sagte Migenda.