In einem Flyer ist von einem angeblichen Unfall in der Bergisch Gladbacher Kläranlage und einer Beeinträchtigung des Trinkwassers die Rede.
DesinformationTrinkwasser in Bergisch Gladbach unbedenklich – falscher Flyer gibt Rätsel auf

Es hat keinen Unfall in der Bergisch Gladbacher Kläranlage gegeben.
Copyright: Klaus Daub
„Die Stadt Bergisch Gladbach weist darauf hin, dass es keinen Unfall im städtischen Abwasserwerk gab und dadurch das Trinkwasser beeinträchtigt wurde“, heißt es von der Stadt. Das Trinkwasser sei nicht verunreinigt und müsse nicht abgekocht werden. Hintergrund ist ein Flyer, der im Netz herumgeht.
Darin heißt es unter der Überschrift „Anweisungen von Currenta“: „Aufgrund technischer Probleme (erhöhter Chlorgehalt) ist es vom 23. bis 29. März verboten, Leitungswasser ohne vorheriges Abkochen zu trinken oder zum Kochen zu verwenden.“ Laut dem falschen Flyer sollten auch der Chemiepark Dormagen sowie das Trinkwasser in der Nähe von Köln und Düsseldorf betroffen sein.
Man habe von dem Flyer erfahren und daraufhin Rücksprache mit dem Abwasserwerk gehalten, sagt ein Sprecher der Stadt Bergisch Gladbach. Dort sei kein Kläranlagenunfall bekannt. Auch bestehe gar keine Verbindung nach Dormagen.
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Stadt Dormagen reagiert
Unterzeichnet ist der Flyer mit „Huning Umwelttechnik GmbH & Co. KG“. „Innerhalb des Chempark Dormagen hat es im Rahmen einer regelmäßigen Überprüfung Feststellungen über vereinzelte mikrobakterielle Verunreinigungen des Chempark-internen Trinkwassernetzes gegeben“, verweist das Unternehmen auf eine Stellungnahme von Currenta. Deshalb sei gestern, Donnerstag, die vorsorgliche Empfehlung ausgegeben worden, das Trinkwasser vor dem Verkehr abzukochen. Die Bürgerinnen und Bürger außerhalb des Chemparks könnte das Trinkwasser weiterhin nutzen.
Auch die Stadt Dormagen hat inzwischen ein Statement auf ihrer Internetseite veröffentlicht: „Das Trinkwasser in Dormagen ist sauber und unbedenklich. Derzeit kursiert in den Sozialen Medien die Meldung, dass das Trinkwasser in Dormagen aufgrund von technischen Problemen in einer Kläranlage in Bergisch Gladbach verunreinigt sei und vor dem Verzehr abgekocht werden müsse. Die Stadt weist darauf hin: Diese Meldung ist falsch!“
Darüber, wie der Flyer entstanden ist, rätselt auch die Huning Umwelttechnik GmbH. Das seien komplette Falschinformationen, sagte ein Sprecher. Auch ist nicht aufzuklären, wieso der Name der Stadt Bergisch Gladbach auftaucht, obwohl es keinen Zusammenhang zwischen den Städten oder dem Chempark gibt.